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  #1  
Alt 17.07.2017, 11:20
Fahranfänger
 
Registriert seit: 17.06.2017
Beiträge: 42
Standard Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Hallo

ich hatte leider gerade eine Meldung bei Facebook gesehen, die ein bekannter kommentiert hatte, sowas sieht man ja inzwischen dann auch.
Ich bin oft in Asien und dort ist das fahren ohne Helm und Führerschein ganz normal, nicht nur Roller sondern auch Motorräder (meistens aber 125ccm Maschinen), bei der angesprochenen Meldung handelt es sich um 2 Teenager die mit 15 Jahren durch einen Motorradunfall aufgrund starker Kopfverletzungen gestorben sind (es wurde KEIN Helm getragen). Da die toten weder Knochenbrüche noch starke Abschlürfungen aufweisen (kurze Hose und T-Shirt) kann man davon ausgehen, dass ein Helm beiden das Leben gerettet hätte und sie vermutlich mit einigen Prellungen davon gekommen wären.

Jetzt frag ich mich (mache gerade den Führerschein) wie gefährlich Motorradfahren eigentlich ist. Vor allem wie gravierend Unfälle bei "normalen" Geschwindigkeiten ausgehen können. Tödliche Unfälle sind vermutlich vor allem diese, wo keine Schutzausrüstung der Welt helfen würde, Sprichwort rasen mit extrem hohen Geschwindigkeiten (200-250 KM/H), hier kann man weder zeitnah reagieren noch hat man große Überlebenschancen, wenns einen weghaut.

Wie ist das beispielsweise im Stadtverkehr? Wenn ich mit 30-50KM/H durch einen Autofahrer vom Bike geholt werde z.B. oder dank Träumerein fast ungebremst auf ein Stauende auffahre (mit der Geschwindigkeit), wie gravierend sind die Verletzungen dann?

Passieren kann mit Sicherheit immer einiges aber kommt man wenn man sich mit 50KM/H langlegt mit einem gebrochenem Schlüsselbein davon oder ist es eher üblich auch bei solchen Geschwindkeiten richtig schwer verletzt zu werden oder sogar zu sterben?

Vermutlich kann man da nicht wirklich genau drauf antworten.
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  #2  
Alt 17.07.2017, 13:33
Benutzerbild von Bemo
Sozius
 
Registriert seit: 17.07.2017
Ort: Ehningen
Motorrad: BMW S1000R
Beiträge: 8
Standard AW: Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Eine pauschale Antwort darauf kann man nicht geben. Natürlich hilft ordentliche Schutzausrüstung, wenn es mal knallt. Bei dem beschriebenen Unfall kann es gut sein, dass er mit Helm einigermaßen glimpflich ausgegangen wäre. Aber gefährlicher als Autofahren ist es mit dem Motorrad halt.

Auch die Geschwindigkeit ist nur bedingt aussagekräftigt. Ich hab mich in der Stadt schon mit fast 50 Sachen langgemacht und hatte außer Schürfwunden (kurze Hose und so...) und blauen Flecken gar nichts. Bin aber halt auch gestürzt, ohne irgendwo einzuschlagen und die Autofahrer ringsrum haben schnell genug reagiert, so dass mich niemand angefahren hat. Hätte auch dumm ausgehen können, wenn z.B. der Autofahrer hinter mir gepennt hätte und über mich drüber gefahren wäre...

Wenn man ordentliche Schutzkleidung trägt, kann auch ein Sturz bei deutlich über 100km/h glimpflich ausgehen. Schau dir MotoGP an. Die Jungs legen sich im Training mit über 200 auf die Nase und fahren am nächsten Tag Rennen. Allerdings sind Rennstrecken halt so gebaut, dass man nirgends einschlägt. Wenn du dich mit 80 Sachen um nen Baum wickelst ist wahrscheinlich vorbei, wenn du einfach in ne Wiese fliegst, passiert unter Umständen nicht wirklich viel.

Am Ende bleibt das Risiko eben, man kann es nur minimieren. Das muss jeder ein Stück weit mit sich selbst ausmachen, wie er damit umgeht.
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  #3  
Alt 17.07.2017, 13:46
Benutzerbild von WorldEater
Vorfahrer
 
Registriert seit: 14.08.2015
Ort: Hanau
Motorrad: KTM 1290 Superadventure S
Beiträge: 1.955
Standard AW: Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Klar, man sollte sich der Gefahren schon bewusst sein, welche das Motorradfahren mit sich bringt.

Aber so detailliert, dass man sich denkt "Oh Gott, wenn jetzt dass passiert, breche ich mir ein Bein oder wenn das passiert sterbe ich." ist wohl kontraproduktiv.
Dann ist man nämlich mit allen möglichen negativen Gedanken beschäftigt, aber nicht mit fahren... was die Unfallwahrscheinlichkeit, wegen schlechter Konzentration und verkrampfter Sitzhaltung gleich nochmal erhöht.

Fazit: Angst ist kein guter Beifahrer.

Ob Du Dir bei einem Unfall mit 50km/h, gar nichts, nur den kleinen Finger oder das Genick brichst, ist eher eine Frage des Zufalls oder Glücks, als der Schutzkleidung.

Wenn man Pech hat, kann man selbst zu Fuss so unglücklich fallen, dass man stirbt.

Davon sind so viele Faktoren abhängig, dass man das in keinster Weise irgendwie kategorisieren kann.

Ich bin schon bei 30, 50 und 70km/h gestürzt und hab mich nicht ein einziges mal verletzt.
Bei 2 von 4 Unfällen hätte ich genau so gut tot oder schwer verletzt sein können.

Das eine mal kam von rechts ein Auto aus der Nebenstraße, ohne die Vorfahrt zu achten und ist mir seitlich ins Motorrad rein. Dabei bin ich (unfreiwillig) in Richtung Gegenverkehr abgestiegen.
Das andere mal ist mir in einer Rechtskurve das Motorrad weggerutscht und wir sind beide nach links über die Straße geschliddert.
Beide male hatte ich nicht einen Kratzer (die Klamotten natürlich schon)... wenn da zufällig Gegenverkehr gewesen wäre, hätte das übel enden können.
__________________
Wofür 4-Zylinder-Motoren? Am Motorrad 2 Zylinder zu viel, im Auto 2 zu wenig...

Youtube-Kanal

Geändert von WorldEater (17.07.2017 um 13:54 Uhr).
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  #4  
Alt 17.07.2017, 14:36
Benutzerbild von Authomas
Fahranfänger
 
Registriert seit: 26.07.2016
Beiträge: 31
Standard AW: Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Die Gedanken habe ich mir auch gemacht, als ich mit dem Führerschein angefangen habe. Plötzlich war jede Ausgabe der Tageszeitung voll mit Berichten über Motorradunfälle.
Nach einer Weile ging mir dann auf, dass auch von etwa genau so vielen Fahrradunfällen berichtet wurde - und zumindest subjektiv fühle ich mich auf dem Fahrrad auch deutlich weniger sicher, man wird viel weniger wahrgenommen und durch die eigenen Fahrstreifen und Ampeln auch schneller übersehen bzw. wenn man auf der Straße fährt dann bei Überholmanövern wieder gefährdet. Fußgänger springen einem auch seltener vors Vorderrad, wenn man mit einem Verbrennungsmotor unterwegs ist.
Auf der anderen Seite nimmt die Verletzungsgefahr auch dann wieder zu, wenn man sich irgendwann zu sicher fühlt, die Geschwindigkeit nicht mehr wahrnimmt und (ist ja nur eine kurze Strecke / ist ja so warm / passiert ja eh nie was) anfängt auf ordentliche Schutzausrüstung zu verzichten, auf aggressiven Fahrstil zu schalten oder beim Fahren nicht mehr aufpasst.
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  #5  
Alt 17.07.2017, 14:54
Fahranfänger
 
Registriert seit: 17.06.2017
Beiträge: 42
Standard AW: Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Die Routine ist vermutlich wie bei so vielen Dingen die größte Gefahr beim Motorradfahren.

Angst habe ich nicht aber Respekt. Letzte Woche bei meiner ersten Überlandfahrt halt das erste mal auf 100 hochgezogen, war schon sehr überrascht wie schnell so ein Motorrad beschleunigen kann (vermutlich sogar nicht bei optimalem Schalten als Fahranfänger :P). Aber Spaß macht es auf jeden Fall aber solange man nicht anfängt zu rasen wie sonst was, ist es mit Sicherheit immer noch gefährlicher als Autofahren aber doch kein leichtsinniges gefährden des eigenen Lebens.

Gedanken macht man sich nach solchen Meldungen aber trotzdem.
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  #6  
Alt 17.07.2017, 15:09
Benutzerbild von Bemo
Sozius
 
Registriert seit: 17.07.2017
Ort: Ehningen
Motorrad: BMW S1000R
Beiträge: 8
Standard AW: Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Ich würde nicht sagen, dass die Routine die Gefahr ist. Im Gegenteil, Routine hilft dabei, dass man sich weniger auf das Fahren an sich und mehr auf den Verkehr konzentrieren kann. Man darf eben nicht leichtsinnig werden. Da nehme ich mich ja selbst nicht aus. Hab mich auch schon in kurzer Hose und Softshell Jacke hingelegt, als ich "nur kurz" an die Uni gefahren bin. Hat genug weh getan, dass ich draus gelernt hab...

Respekt vor der Geschwindigkeit und dem Risiko sollte man definitiv haben, aber wie WorldEater schon geschrieben hat, darf es halt nicht zur Angst werden, da es dann zum Einen keinen Spaß macht und zum Anderen man eher verkrampft und sich nicht mehr auf die Wesentlichen Dinge konzentriert, was die Unfallgefahr eher erhöht als mindert.

Es ist auch normal, dass es einen nicht kalt lässt, wenn man liest oder hört, dass irgendwo mal wieder jemand mit dem Motorrad tödlich verunglückt ist. Das tut es ja auch nicht, wenn jemand bei irgendwas anderem stirbt. Am Ende geht es mir aber auch so, dass ich mich auf dem Motorrad sicherer fühle als z.B. auf dem Fahrrad.

Wie schon gesagt, man muss halt seinen Weg finden, damit umzugehen, sonst wird man an dem Hobby auf Dauer keinen Spaß haben.
__________________
Würde Gott wollen, dass Motorräder sauber sind, wäre Spüli im Regen.
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  #7  
Alt 17.07.2017, 16:13
Motorradfahrer
 
Registriert seit: 08.09.2016
Ort: WBL/Harz
Motorrad: Ducati SCR800
Beiträge: 257
Standard AW: Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Hi,

Klar ist das gefährlich. Ich würde das auch nie "schön" reden wollen.
Die Klamotten haben halt die Aufgabe, den Schaden gering zu halten.

Bei meinem bisher einzigen Unfall bin ich mit 40-60 km/H (kein Mensch guckt dann auf den Tacho ) frontal in einen Holzhaufen rein. Das nenne ich mal einen Bilderbuch-Stop.
Das waren keine Stämme sondern so Sturmbruch vom Frühjahr. Also von Zweigen bis zu Bein-dicken abgerissenen Ästen alles dabei.

Mein Helm hat mir das Gesicht gerettet. Ich habe das Visier noch, das die ganzen Zweige und Äste vom Kopf weg zur Seite abgelenkt hat. Es hat stand gehalten. Seit dem Tag bin ich noch weniger Freund von diesen offenen Schalenhelmen...

Ansonsten hatte ich Glück. Geprelltes Knie, arg geprellte Hüfte und total überstrecktes Handgelenk waren die schlimmsten Wehwehchen.
Das Mopped sah schlimmer aus...Felge eine 8 und Gabel gebrochen.

Wäre ich 60cm weiter links eingeschlagen, hätte mich einer der großen Äste einfach aufgespießt. Da hätte mir kein Leder der Welt geholfen.

So blöd, wie es laufen kann, kann man gar nicht denken. Nur hinterher dem Schutzengel danken.

Ja, gibt viele Hobbys die sicherer sind. Dessen muss man sich schon bewusst sein. Ich würde die Gefahr nicht an den km/h messen.
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  #8  
Alt 19.07.2017, 15:51
Benutzerbild von SiriBauer
Metal-Bikerin
 
Registriert seit: 12.05.2017
Ort: Ennepe-Ruhr-Kreis
Motorrad: Street Triple R
Beiträge: 218
Standard AW: Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Ich denke auch, dass die jeweiligen Umstände die Art der Verletzungen bestimmen. Die Geschwindigkeit kann, aber muss nicht ausschlaggebend sein. Mit 30 vor einen Baum mit abstehenden dicken Ast kann vertaler sein, als mit 100 im Feld des Bauern zu landen.
Ich finde es persönlich wichtig, dass ich mit der Gefahr bewusst bin, aber sie darf nicht allgegenwärtig sein. Soll heißen: Ja, es KANN was passieren, also fahre ich nicht auf "letzter Rille", mit Schutzkleidung und vorausschauend. Überängstlich darf man aber nicht werden, dass hat den gegenteiligen Effekt -> Unsicherheit.
Zudem kann ich auch in meinem Vorgarten Opfer eines Verkehrsunfalls werden ��
Ich denke man im Leben auch Spaß haben. Ist Motorrad fahren etwas gefährlicher? Ja! Aber Leben und am Ende denken: "Hätte ich das mal gemacht" ist blöd. Und im Vergleich zu den Jungs und Mädels, die aus einem Flugzeug springen, halte ich Motorrad fahren noch für sicher. Ist alles eine Frage der Sichtweise ��

Viele Grüße
Siri
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  #9  
Alt 19.07.2017, 22:10
Benutzerbild von Bredi
Blümchenpflücker
 
Registriert seit: 18.06.2011
Ort: Niedersachsen
Motorrad: ER5
Beiträge: 2.464
Standard AW: Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Heute auf der BAB........keine Geschwindigkeitsbegrenzung......ich fuhr mit meine Firmen KFZ ca 140 km/h......im Rückspiegel sah ich ein Kradfahrer......hm........der blinkte und überholte mich.
Jetzt kommt es........keine Handschuhe,T-Shirt, Turnschuhe und.........kurze Hose.........und nein der Fahrer war bestimmt nicht 20 oder 25 Jahre alt, ich schätze ihn auf 40-50 Jahre............hat der noch alle Latten am Zaun.......oder hat der noch nicht genug "Brummer" auf seiner Haut gespürt?
Habe echt nur mit dem Kopf geschüttelt.......als ich dann auch noch sah das sein Kennzeichen nicht annähernd aus dieser Gegend kam.
__________________
--Munter bleiben--
--Gruß Jens--
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  #10  
Alt 20.07.2017, 11:20
Motorradfahrer
 
Registriert seit: 08.09.2016
Ort: WBL/Harz
Motorrad: Ducati SCR800
Beiträge: 257
Standard AW: Unfallfolgen beim Motorradfahren, Fahranfänger

Bredi,

sowas kann man doch als Beobachter fast nur noch sarkastisch mit einem "natürliche Auslese" betrachten .

Wobei hier vor ein paar Wochen auf dem Köterberg auch ein Papi auf der SSP mit Sohnemann hintendrauf ankam. Der Alte in Leder, der Kleine mit Hochwasser-Jeans, Stoffjacke, flachen Turnschuhen und ohne Handschuhe. Helm wahrscheinlich auch viel zu groß. Super Leistung, denkste dir da...

Bin eh kein Fan von Kindern auf dem Soziusplatz...
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