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Azemiops 24.11.2013 07:47

Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Da der Winter sich in vielen nördlichen Breiten in diesem Jahr bereits (wenn auch inoffiziell) angemeldet hat, möchte ich die Gelegenheit und die Wärme des Kamins nutzen, um mal ein paar Eindrücke der vergangenen Motorrad-Rennsport Saison 2013 zu vermitteln.

Die Saison enthielt 10 Runden, die auf sechs verschiedenen Tracks in Texas, Oklahoma, und Louisiana stattfanden. Je nach Konfiguration und Klasse sind die Tracks 2.1-4.7 km lang.

In dieser Saison bin ich in insgesamt vier Klassen angetreten, von denen ich in drei Klassen auf einer Suzuki SV650 angetreten bin, sowie auf einer Kawasaki Ninja EX250 in der Endurance Serie. Meine Yamaha YZF-R6 hatte einige mechanische Wehchen, die mitlerweile jedoch kuriert sind, und sie daher für die 2014 Saison wieder einsatzbereit sein wird.

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Der Texas World Speedway ist einer von sieben Super Speedways in den Vereinigten Staaten, und ist trotzt seiner veralterten Infrastruktur im Motorsport allgemein immer noch sehr beliebt. Mario Andretti setzte hier 1973 einen Geschwindigkeitsrekord von 214.158 mph (344.65 km/h) auf, der 12 Jahre lang hielt.

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Ein Blick in die Paddocks. Es tummeln sich Wohnmobile, Anh
änger, Pit bikes, und natürlich jede Menge Rennmaschinen.

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Hier bin ich auf der Kawasaki Ninja EX250 von Team BTO Racing in der Formula 4 Endurance Serie bei der Motorsport Ranch in Cresson, Texas. Unsere Team-Nummer ist #58, während meine individuelle Wettkampf Nummer #660 ist.

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Hier im Kampf um den zweiten Platz in der Lightweight Twins Klasse auf meiner SV650.

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Beim Training für die nächste Runde.

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Während des Formula 2 Rennens beim Texas World Speedway.

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Das Training für die nächste Runde im August lief hervorragend, bis...

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Beim Training eine Woche vor dem Rennen hatte ich einen unangenehmen Crash, bei dem sich meine SV650 mehrfach überschlug. Das Resultat war ein Totalschaden (gebrochener Rahmen, verbogene Gabeln & Radiator, etc.). Interessanterweise ist das Hinterrad durch den Aufschlag bei der Landung der Länge nach auseinander gebrochen, was ich auch noch nicht gesehen hatte. Ich selbst kam mit starken Prellungen und Schürfwunden davon.

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Um meinen Platz in der Gesamtwertung nicht zu verlieren, leihte ich mir eine Maschine für die nächste Runde am darauffolgenden Wochenende. Ich nannte diese SV650 Leihmaschine liebevoll das "Clockwork Orange Bike." Obwohl die Maschine eigentlich überhaupt nicht für mich eingestellt war, konnte ich mir dennoch mehrere Podiums schnappen. In diesem Photo war ich auf dem Weg zu einem dritten Platz in Formula 2.

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Auch im Superbike D Rennen lies mich meine Leihmaschine nicht im Stich, und ich konnte mir den zweiten Platz ergattern.

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Gegen Ende Oktober und rechtzeitig zur letzten Runde der Saison war meine neue Maschine dann einsatzbereit, und führte mich auf einen ersten Platz in der Lightweight Twins Klasse.

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Bei der Jahresgesamtwertung kam ich auf einen zweiten Platz (von 24) in Lightweight Twins, einen dritten Platz (von 23) in Formula 2, und auf einen weiteren dritten Platz (von 17) in Superbike D. In der Formula 4 Endurance Serie kam unser Team auf Rang 13 (von 46) der Jahresgesamtwertung.

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Und hier beim Testfahren der YZF-R6 für die 2014 Saison, wo fünf verschiedene Klassen und ein neues Endurance Team auf mich warten.


Ich hoffe, dass diese Eindrücke euch gefallen haben.

beermi 24.11.2013 11:12

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Affengeil, absolut nach meinem Geschmack, ich hätte vllt. doch nicht so lange Pause einlegen sollen, nu ist der Lack ab!!!

Wünsche Dir für die Zukunft viele Podiums, aber immer schön oben bleiben!!!

:gruss:
Jürgen

Jörg 25.11.2013 07:37

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Hallo Renner,
toller Eindrücke-Bilder, gefällt mir echt sehr gut.
Mach weiter so und immer gut ankommen.
viel Glück beim Siegen.:cool:

Liebe Grüße Jörg

Pummel 09.12.2013 17:33

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Sehr geile Sache, Bilder und Story Azemiops.
Herzlichen Glückwunsch auch zu deinen Erfolgen dabei, wie lange machst du das schon?
Ich hoff mal, dass deine Saison 2014 ohne Sturz abläuft, ich werd mich nächstes Jahr auch mal an der Rennstrecke versuchen.

Azemiops 09.12.2013 18:03

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
@ Pummel:

Ich bin seit Anfang 2011 aktiv im Motorsport involviert. Ich war lange Zeit davon überzeugt, daß das Fahren auf einer Rennstrecke nur etwas für Verrückte und Adrenalin-Junkies sei. Als ich mich dann endlich dazu entschloß, der Sache mal einen Versuch zu geben, war ich von der Erfahrung absolut überwältigt. Egal ob man es als Wettkampfsport oder einfach nur zum Fahr- und Sicherheitstraining macht, das Fahren auf einer Rennstrecke ist wahrscheinlich die effizienteste Form des Trainings überhaupt. Da es auf einer Rennstrecke normalerweise keine Bäume, Autos, Schilder, Bordsteige, Fahrradfahrer, Fußgänger oder andere Hindernisse gibt, kann man sich voll und ganz auf die Fahrtechnik konzentrieren, was wesentlich effizienter ist, als dies im Strassenverkehr zu machen. So unglaublich es auch scheinen mag, an einem einzigen Tag auf einer Rennstrecke lernt man mehr als in einem ganzen Jahr im Strassenverkehr!

Elch93 09.12.2013 20:36

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Zitat:

Zitat von Azemiops (Beitrag 98747)
So unglaublich es auch scheinen mag, an einem einzigen Tag auf einer Rennstrecke lernt man mehr als in einem ganzen Jahr im Strassenverkehr!

Würdest du also empfehlen, mit der eigenen Maschine einmal eine Rennstrecke zu besuchen, um das Fahren zu üben? Darf ich fragen, auf welcher Maschine du angefangen hast Rennen zu fahren?
Mich interessiert die Sache und ich würde selbst gerne einmal an einem Rennen teilnehmen. Momentan ist das aber wegen des Studiums nicht umsetzbar.

Azemiops 09.12.2013 23:53

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Zitat:

Zitat von Elch93 (Beitrag 98758)
Würdest du also empfehlen, mit der eigenen Maschine einmal eine Rennstrecke zu besuchen, um das Fahren zu üben? Darf ich fragen, auf welcher Maschine du angefangen hast Rennen zu fahren?
Mich interessiert die Sache und ich würde selbst gerne einmal an einem Rennen teilnehmen. Momentan ist das aber wegen des Studiums nicht umsetzbar.

Für ein Fahr- und Sicherheitstraining auf einer Rennstrecke kann und sollte man definitiv die eigene Strassenmaschine benutzen. Normalerweise verbringt man die erste Zeit sowieso damit, die Grundlagen, wie z.B. die richtige Körperposition und die Ideallinie zu erlernen. Selbst Fahrer mit über 20 Jahren Fahrerfahrung im Strassenverkehr fangen auf einer Rennstrecke zumeist wie alle anderen auch als blutige Anfänger an. Aus diesem Grund kommt es anfangs auch nicht so sehr darauf an, was für eine Maschine man auf der Rennstrecke fährt. Ich habe schon alle möglichen Maschinen beim Fahrtraining auf Rennstrecken gesehen, von Goldwing bis zur Harley Davidson, und alles mögliche dazwischen. Ich selbst bin auch einige Male auf meiner jetzigen Strassenmaschine, einer Concours-14 (wird in Europa 1400GTR genannt), auf verschiedenen Rennstrecken gefahren, und ich konnte mir jedes Mal das Grinsen kaum vom Gesicht wischen. Es macht einfach unglaublich viel Spass, auf einer Rennstrecke Motorrad zu fahren, und man lernt jedes Mal wahnsinnig viel dazu!

Obwohl ich auf einer früheren Suzuki SV650 auf Rennstrecken mein Debüt machte, fuhr ich meine ersten Rennen auf einer Ninja 250R. Die 250er (und jetzt natürlich auch die 300er) werden im Strassenverkehr oft ein bisschen belächelt, aber es ist erstaunlich, was sich auf einer Rennstrecke nicht nur aus den Maschinen herausholen lässt, sonder auch wieviel man auf den kleinen Maschinen lernen kann. Als Grundregel für die Rennstrecken gilt ausserdem, je kleiner die Maschine, desto mehr (und schneller) lässt sich auf ihr lernen. Ausserdem ist es eine lustige Angelegenheit, auf einer 250er (oder ähnlichem) in den Kurven an den grossen Maschinen vorbeizuflitzen.

An deiner Stelle würde ich mich mal nach einer beliebigen Rennstrecke umsehen, und dann dort mal an einem normalen Fahr- oder Sicherheitstraining teilnehmen. Viele Fahrer sind danach so begeistert, dass sie fast sofort wieder Pläne für das nächste Mal schmieden...

Pummel 11.12.2013 10:56

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Danke erstmal für deine Infos Azemiops, für mich steht ab jetzt nächates Jahr garantiert ein Rennstreckenbesuch an, wenns auch noch mit der popeligen GS ist^^
So wie es aussieht versuch ich mich eventuell mal am Pannoniaring in Ungarn.

uwanbe 20.06.2014 08:34

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
...wenn Olaf schon sagt "..so ein bischen...".
Ich kann mir schon vorstellen dass das Spaß macht, vor allem weil es eine abgesperrte Strecke ist und nur für diesen Zweck.

@ Azemiops

schöne Bilder und in der Realität noch viel schöner. Ich bin leider dafür zu alt und mit meinem Altherrenmöpi ist das sicher auch nicht zu machen.
Natürlich sollte man immer oben bleiben, aber es kommt vor das man unfreiwillig absteigt. Das ist eben das Risiko und das sollte man mit bedenken.
Hauptsache Du bist heil davon gekommen.
Wünsche dir noch viel Spaß.

Übrigens lernt man nur in der Praxis und am besten mit fachlicher Anleitung,
daher ist ein Fahrsicherheitstraining nicht verkehrt.

Gruß Uwe

http://www.smiley-paradies.de/smiley...hrend_0011.gif

Pummel 20.06.2014 13:43

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Ihr seid schlimm!!!
Gerade jetzt wo ich meinen ersten Termin zum Selberfahren auf der Rennstrecke absagen musste holt ihr wieder den Thread rauf!

Wahrscheinlich wirds dann erst im Winter was (in Spanien), dann mit Privatinstruktor und mindestens einmal auf der BMW S1000 RR oder R.

Freu mich schon richtig drauf, andererseits hab ich da auch ein wenig Bammel vor...

Lui 21.06.2014 21:37

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Is ja n ganz toller Hecht,dieser Azemiops.

http://www.animierte-gifs.net/data/m...-bilder-62.gif

Flash 22.06.2014 15:25

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Zitat:

Zitat von Pummel (Beitrag 104255)
Ihr seid schlimm!!!
Gerade jetzt wo ich meinen ersten Termin zum Selberfahren auf der Rennstrecke absagen musste holt ihr wieder den Thread rauf!

Wahrscheinlich wirds dann erst im Winter was (in Spanien), dann mit Privatinstruktor und mindestens einmal auf der BMW S1000 RR oder R.

Freu mich schon richtig drauf, andererseits hab ich da auch ein wenig Bammel vor...

Bist du denn die 1000rr schon mal gefahren?
Sonst versuch vorher lieber schon mal ne Probefahrt mit der zu machen.

Pummel 22.06.2014 15:46

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Leider nicht, deswegen hab ich da auch ein wenig Bammel vor. Wenn ich mich auf die draufsetz wird das wohl auch die langsamste und vorsichtigste Runde einer S1000RR in ihrer Geschichte.

Ich denk, aber um sie das erste Mal zu fahren (und überhaupt das erste Mal mit so viel Leistung zu fahren) ist die Rennstrecke der beste Ort, v.a. wenn ich zu dem Zeitpunkt allein auf ihr unterwegs bin und das wird der Fall sein, weil ich wegen Beziehungen in der Mittagspause raus darf.

Das tolle Angebot, das mir der Besitzer der Maschine gemacht hat kann ich halt wirklich nicht ausschlagen.

Der Plan ist dann allerdings hauptsächlich mit meinem Motorrad inklusive Instruktor zu fahren.

Flash 22.06.2014 16:26

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Vorsichtig hab ich mir auch gesagt, aber die Dicke ist hartnäckig und stur.
Ab 4.000 U/min schreit sie dich nur noch an und will mehr.
Schwierig da nicht nachzugeben ;)

Pummel 22.06.2014 16:34

AW: Die Berauschende Verlockung des Motorrad-Rennsports
 
Naja, weils nicht meins ist werd ich extra aufpassen um sie nicht wegzuschmeißen.

Auf jeden Fall werd ich berichten, wenns soweit ist.


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