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SiriBauer 24.10.2017 14:20

Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage die mich beshäftigt. Bitte nicht hauen, wenn es vllt. doch selbtserklärend ist :)

Ich hatte mir mal aus Neugierde die aktuelle Street Triple beim Händler angesehen bzw. mich drauf gehockt. Bei der "R" kam ich, obwohl die Sitzhöhe 825 mm beträgt - noch mit den Fußballen auf den Boden :cool:
Der Verkäufer meinte dann aber auch zu mir, dass es wohl ab nächstes Jahr auch eine "Low Seat Height"-Variante geben soll.
Grundsätzlich finde ich das echt gut. Und Triumph wäre nicht der erste Hersteller, der so etwas macht. Ich meine auch Buell hätte damals eine Variante mit geringerer Sitzhöhe gehabt.

Jetzt aber zu meiner Frage: Ist dann so eine Modell-Variante mit niedrigerer Sitzhöhe anders zu werten, als eine "normale" Tieferlegung? Denn grundsätzlich wirkt sich so etwas negativ auf die Maschine aus. Zudem wurde mir gesagt, dass eine Tieferlegung bis 3cm kein Problem sein sollte. Kann ich jetzt weder bestätigen noch dementieren, aber ich kann's mir schwer vorstellen.

Hat da jemand von euch Erfahrungen gesammelt oder ein weiter gehendes Wissen? Würde mich einfach mal interessieren, ob es vllt. Varianten der Tieferlegung gibt, die sich nicht ganz so negativ auswirken ;)
Oder ist das eventuell gar keine Tieferlegung im klassischen Sinne?

Viele Grüße
Siri

Ronin 24.10.2017 16:04

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Nun ja ich denke man muss da unterscheiden legt man ein normales Motorrad tiefer oder eins das es auch schon mit dieser Option zu kaufen gibt.
Ich kann mir halt gut vorstellen das die Hersteller selbst so etwas testen wen sie es auch schon anbieten und das Motorrad dementsprechend abstimmen.

Wobei man auch sagen muss das früher wohl noch mehr ausgemacht hat als heute, heute werden selbst bei günstigen Motorrädern schon sehr gute Komponenten verbaut, daher sollten die 30mm nicht groß was ausmachen.
Fahrwerke können heute viel ausgleichen allein schon die Beladung ändert ja schon massiv die Höhe.
Und ich sag mal so wen man es nicht anders kennt, ist es für einen persönlich ja nicht schlechter als für den der eben das normal hohe Fahrwerk hat unfahrbar wird es dadurch ja nicht.

Man kann ja über BMW denken was man möchte aber ich war echt erstaunt was es an Größenvarianten z.B. bei meiner GS gibt
Niedrige Sitzbank: 820 mm / 840 mm / mit Tieferlegung 800 mm
Normale Sitzbank: 850 mm / 870 mm
Hohe Sitzbank: 870 mm / 890 mm
Rallye Sitzbank: 860 mm / 880 mm
Dazu gibt es noch das Geländefahrwerk +20 mm
Also kann GS ab Werk schon 110mm abdecken, nimmt man da dann noch Stiefel mit hoher Solle (wär für mich immer die erste Wahl) dazu sind es 140mm.
Wobei man bei BMW Motorrädern mit Boxern noch bedenken muss das eine Tieferlegung die Schräglängenfreiheit einschränkt

ichdereric 24.10.2017 19:31

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Jede Tieferlegung mit ABE ist unbedenklich.

Ronin 25.10.2017 02:35

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Das es technische unbedenklich ist sollte den meisten klar sein, den meisten geht es wohl eher darum das ob sich die fahreigenschaften verschlechtert da sich ja die Geometrie verändert.

SiriBauer 25.10.2017 08:07

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
@Ronin: Danke für die ausführliche Antwort :o Hast mir auf jeden Fall weitergeholfen.

Zitat:

Wobei man bei BMW Motorrädern mit Boxern noch bedenken muss das eine Tieferlegung die Schräglängenfreiheit einschränkt
Das hat aber nicht nur etwas mit dem Boxer zu tun.;)
Ich bin dieses Jahr eine 700er GS Probegefahren, die der Hersteller auf unter 800mm runter geschraubt hat. So früh und schnell war ich noch nie mit den Fussrasten auf dem Boden und hatte noch so viel ungenutzten Raum am Reifen :verbluefft:
Daher kommen eben auch meine Bedenken, ob das so sinnig ist, die Streety tieferzulegen. Wobei es sich natürlich auch um zwei unterschiedliche Arten von Motorrädern handelt, und die sowieso sportlichere Sitzweise auf der Triumph diese Problematik nicht ganz so schnell aufkommen lässt. Denke ich zumindest. Zudem wurde die BMW ja auch extrem tiefergelegt. :o

Zitat:

Jede Tieferlegung mit ABE ist unbedenklich.
Bzgl. Stvo und Versicherung gebe ich dir recht. Das habe ich aber auch bei einer Maschine, die so von der "Stange" vom Händler geboten wird, auch einfach mal voraus gesetzt. ;)

Zitat:

... den meisten geht es wohl eher darum das ob sich die fahreigenschaften verschlechtert da sich ja die Geometrie verändert.
Genauso ist es! :o
Was bringt es mir, wenn ich mir ne Sportler auf meine Größe zurecht schneide, und dann eine Schräglagenfreiheit und Fahreigenschaften von einer Chopper habe.

Viele Grüße
Siri

Ronin 25.10.2017 12:40

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Zitat:

Zitat von SiriBauer (Beitrag 125068)
Das hat aber nicht nur etwas mit dem Boxer zu tun.;)
Ich bin dieses Jahr eine 700er GS Probegefahren, die der Hersteller auf unter 800mm runter geschraubt hat. So früh und schnell war ich noch nie mit den Fussrasten auf dem Boden und hatte noch so viel ungenutzten Raum am Reifen :verbluefft:

Du hast natürlich recht das diese Problematik auch bei anderen Motorrädern gegeben ist, allerdings ist bei dem Boxer das aufsetzende Teil fest, eine Fußraste hingegen kann weg klappen, klar aushebeln kann man sich auch damit. Setzt man aber mal voraus es passiert nichts ist ein Motorteil meist teurer als eine Fußraste.

Zitat:

Zitat von SiriBauer (Beitrag 125068)
Daher kommen eben auch meine Bedenken, ob das so sinnig ist, die Streety tieferzulegen.

Das muss man für sich selbst entscheiden ein unsicherer Stand oder das anpassen des Fahrstils an die Fahrzeug Gegebenheiten.
Ich persönlich würde wie folgt vorgehen, erst Stiefel mit hoher Solle, dann tiefere Sitzbank (hier geht aber die Langstreckentauglichkeit vor) und am Schluss das Fahrwerk.
Und ja mit über 1,80 kann man auch zu kurz für manche Motorräder sein, auf der 1290 fehlten mit normalen Motorradstiefeln auch paar mm um perfekt auf dem Boden zu kommen, mit den Endurostiefeln wurde das viel besser, die haben auch eine dickere Solle.

Zitat:

Zitat von SiriBauer (Beitrag 125068)
Genauso ist es!
Was bringt es mir, wenn ich mir ne Sportler auf meine Größe zurecht schneide, und dann eine Schräglagenfreiheit und Fahreigenschaften von einer Chopper habe.

So schlimm wird es bestimmt nicht werden:teufel:

SiriBauer 25.10.2017 14:12

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Zitat:

So schlimm wird es bestimmt nicht werden:teufel:
Denke nicht, aber wir werden es wohl nie herausfinden :D
Meine ist schließlich nicht tiefergelegt und wird auch nicht tiefer gelegt :teufel:

Zitat:

Setzt man aber mal voraus es passiert nichts ist ein Motorteil meist teurer als eine Fußraste.
Aber doch nur geringfügig ;)
Der Vorteil bei den Fußasten ist aber natürlich schon, dass da ein möglicher Bodenkontakt bei der Herstellung mit einkalkuliert wurde.

Zitat:

Und ja mit über 1,80 kann man auch zu kurz für manche Motorräder sein, auf der 1290 fehlten mit normalen Motorradstiefeln auch paar mm um perfekt auf dem Boden zu kommen ...
Kann ich mir vorstellen. Bei der befindet sich der Sitz ja fast bei mir auf Augenhöhe :D
Da fragt man sich schon, warum die überhaupt mit so einer Sitzhöhe produziert wird. Klar, für die Riesen unter uns. Aber ich denke rein Absatz technisch würde man mit einer geringeren Sitzhöhe mehr Käufer finden ... oder sind die Österreich größer als wir? :)

Viele Grüße
Siri

Ronin 25.10.2017 18:45

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Zitat:

Zitat von SiriBauer (Beitrag 125070)
Der Vorteil bei den Fußasten ist aber natürlich schon, dass da ein möglicher Bodenkontakt bei der Herstellung mit einkalkuliert wurde.

Also mir hat es mal ne Raste zerrissen, da hatte ich nur noch ne halbe Raste.
Passiert ist nix und ich weis bis heute nicht was genau passiert ist.

Zitat:

Zitat von SiriBauer (Beitrag 125070)
Kann ich mir vorstellen. Bei der befindet sich der Sitz ja fast bei mir auf Augenhöhe :D
Da fragt man sich schon, warum die überhaupt mit so einer Sitzhöhe produziert wird. Klar, für die Riesen unter uns. Aber ich denke rein Absatz technisch würde man mit einer geringeren Sitzhöhe mehr Käufer finden ... oder sind die Österreich größer als wir? :)

Man merkt bei KTM immer wo ihre Wurzeln liegen, sie kommen aus dem Cross Bereich und das spürt man auch an den Produkten

SiriBauer 25.10.2017 19:20

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Zitat:

Also mir hat es mal ne Raste zerrissen, da hatte ich nur noch ne halbe Raste.
:eek: Uff! Da ich genug Leute kenne, die auch das ein oder andere Mal die Raste angeschliffen haben, würde ich da auf Materialfehler tippen. Aber schön ist definitiv was anderes :(

Viele Grüße
Siri

PS: Gibt's nen Trick, wie man beim Zitieren die Namen des Zitierten in die erste Zeile bekommt? :denk:
Der Button "Zitieren" funktioniert bei mir nicht. Es wird zwar ein Textfenster geöffnet, aber ohne Zitat.

ichdereric 25.10.2017 20:24

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Also, der Sinn einer Tieferlegung ist, daß der Fahrer mit dem Fuß auf den Boden kommt. Mehr nicht. Bodenfreiheit? Hat nur ein Supersportler mit zurückverlegte Fußrasten. Geometrie? So lange das Motorrad hinten und vorne tiefer ist, ändert sich nix, außer der Abstand zum Boden.

WorldEater 26.10.2017 12:14

AW: Werkstieferlegung = Nachträgliche Tieferlegung?
 
Rein theoretisch, wenn auch kaum messbar, wird sich durch die Tieferlegung der Radstand* wohl etwas verlängern. :brille:;)


*wenn man den Wert vorm einfedern betrachtet.


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