[yvonneve]

Hallo,
ich möchte hier mal um Hilfe bitten.
Wir wohnen im bergischen Land und bisher war es immer schön.
Nun hat es sich anscheinend unter Bikern herumgesprochen, dass hier schöne kurvige Straßen sind.
Leider wohnen wir (bisher schön) an solch einer Straße.
Der Lärm ist gerade Sonntags unerträglich.
Schilder aufzustellen bringt kaum etwas. Die Vernünftigen fahren eh schon nicht laut und die Raser hupen oder geben extra Gas.
Gibt es aus eurer Sicht etwas was man tun könnte?
Wir sind wirklich unglücklich. Gerade mit zwei kleinen Kindern, mache ich mir auch oft Sorgen.

[ichdereric]

Ihr könnt Euch an die Gemeinde wenden.
BTW: Wo Menschen aufeinander treffen, gibt es immer Konfliktpunkte. Vielleicht gibt es ja auch für Euch eine Lösung, dem Lärm aus dem Weg zu gehen. Motorradfahrer, die sich wie beschrieben verhalten, fahren ja nicht ständig durch die Gegend.

[Ronin]

Als Privatperson kann man erst mal direkt nicht viel machen ohne sich Strafbar zu machen, ich rate also dringend ab da selbst was zu versuchen.
Wen sollte man eben zur entsprechenden Gemeinde gehen und dort das Problem schildern.

Aber was ich hier nicht nachvollziehen kann, das Bergisches Land ist doch nicht erst seit Gestern beliebt bei Motorradfahrern das Gebiet ist doch umzingelt von Großstädten im Westen und Norden, von wo wahrscheinlich schon Jahrzehnte Motorradfahrer und auch andere Ausflügler dorthin kommen.
Darf man fragen wie lange ihr dort schon wohnt?
Versteh das jetzt nicht falsch aber ich kenne das hier z.B. vom Flughafen oder der A3, die Leute kaufen günstig ein Grundstück und beschweren sich dann über Flug- oder Autobahnlärm. Das soll natürlich nicht heißen das es ok ist mit einer offenen Auspuffanlage durch die Gegend zu ballern.

[yvonneve]

Wir wohnen schon fast 10 Jahre hier. Ich habe das Gefühl, dass irgendwo solche Strecken abgesprochen werden. Es sind oft Gruppen, teilweise mit Kamera auf dem Kopf. Die fahren rauf, drehen, fahren runter. Drehen 100m unter uns und knallgas wieder rauf.

Es wurden schon Messpfosten aufgestellt, die den Lärm messen. Es gab bei der Stadt schon Sondersitzungen und einen Bericht im WDR. Das ist alles bla bla und hilft nicht viel.

Ich hatte extra hier gefragt um auf einen eventuell vorhandenen Erfahrungsschatz zurückgreifen zu können.
Vielleicht hat mal jemand eine Aktion von Anwohnern gesehen, die funktioniert hat.
Nicht das übliche "Lärm macht krank" oder BobbyCar an die Straße. Da achtet keiner drauf. Haben wir schon gemacht und wurden mit Hupen und extra Gas geben belohnt.


Ich möchte auch keine Agro-Aktion. Aber vielleicht ein Spruch oder irgendwas sympathisches, was die Leute nur für die 200m zurückhält Gas zu geben. Ein Foto meiner Tochter die sich die Ohren zuhält? Keine Ahnung.

[WorldEater]

Die Hirnlosen erreichst Du mit "netten" Aktionen nicht. Wie Du mit dem "extra Gas" vielleicht schon selbst festgestellt hast... das ist denen egal oder animiert sie sogar noch zusätzlich.

Da helfen nur Kontrollen und Strafe durch die Polizei.

Oder evtl. straßenbauliche Maßnahmen, damit man nicht mehr so schnell fahren kann.


Wenn Du sagst, dass Ihr schon lange an einer schönen Straße wohnt, aber es erst jetzt laut geworden ist, hätte ich persönlich 2 Vermutungen dazu:

1.) Woanders ist eine Straße für Motorradfahrer gesperrt worden, daraufhin sind sie auf "Eure" Straße ausgewichen.

2.) Die Straße war ursprünglich in einem sehr schlechten Zustand, wurde nun saniert, hat jetzt ganz neuen ebenen Asphalt und ist damit attraktiv für die typische "Hin und her"-Heizerfraktion geworden.

Oder beides zusammen.


Alles in allem hört es sich für mich aber auch so an, als ob Ihr nicht direkt im Dorf wohnt, sondern außerhalb direkt an der Landstraße?

Dann wird es natürlich schwierig, da was zu erreichen... vor allem, wenn 100km/h erlaubt sind.

[Feli]

Guten Morgen :-)

Ich würde nie zu jemandem sagen "wärst du da doch nicht hingezogen". Ich vermute, dass die wenigsten sich über die normalen Straßengeräusche beschweren, sondern um mutwillige Krachmacherei. Und selbst der Fahrer mit der künstlich gepushten Kreissäge unterm Hintern kann sich neben Wohnhäusern auch mal leiser bewegen, wenn er möchte. Den Hahn dann noch extra aufzudrehen find ich pers. scheiße.



Wir haben hier in der Nähe einen ganz kleinen Ort (Köterberg)...
Wenn ich mich richtig erinnere, steht vor dem Ortseingang schon ein Tempo-50 Schild. Am Orteingang ein Schild mit Kind, das sich die Ohren zuhält und Geschwindigkeitserfassung. Das Schild signalisiert dann "zu schnell" in rot oder "danke" in grün je nach Tempo. Das Gleiche am Ortsausgang.
Die Ortsdurchfahrt ist von jeher sehr schmal und gewunden.

Früher gab es wohl nach Ortsausgang noch in die Fahrbahn eingelassene Querrillen. Mittlerweile ist ehrlich gesagt der Asphalt so schlecht, dass die Dinger sich erübrigt haben.

Alles in allem denke ich schon, dass diese Umstände zusammen bewirken, dass im Ort langsam gefahren wird. Ich bezweifle aber, dass nur ein Schild so was bringt.

Ein anderer Ort dort in der Nähe hat sehr rubbeliges Pflaster statt Asphalt. Hier wird auch langsam gefahren oder die Durchfahrt eher gemieden.

Mein Fazit wäre also: Einsicht gibt es tendenziell eher nicht; Wirkung zeigen Maßnahmen, die die Fahrt unangenehm machen (sei es durch Hindernisse oder Geldstrafen durch Blitzereinsatz).

[Bredi]

Ich war am Sonntag mal wieder unterwegs.......und zwar hat mein Mopped die Originaltüte drann.......selbst beim Gas aufziehen ist das Geräusch verhalten,vom Spruch : Loud pipes save lives halte ich so gar nix......
Motorräder mir diesen Brülltüten gehören einfach aus den Verkehr gezogen. Hier muss die Polizei tätig werden.....immer wieder bei betroffen Gebieten/Ortschaften Phonmessungen machen........diese spricht sich schnell unter Bikern herum und meiden dann meistens diese Stecken.
Also müsste man die Polizei animieren diese Messungen auch durchzuführen.

[Feli]

Zitat von Bredi

Ich war am Sonntag mal wieder unterwegs.......und zwar hat mein Mopped die Originaltüte drann.......selbst beim Gas aufziehen ist das Geräusch verhalten,vom Spruch : Loud pipes save lives halte ich so gar nix......
Motorräder mir diesen Brülltüten gehören einfach aus den Verkehr gezogen. Hier muss die Polizei tätig werden.....immer wieder bei betroffen Gebieten/Ortschaften Phonmessungen machen........diese spricht sich schnell unter Bikern herum und meiden dann meistens diese Stecken.
Also müsste man die Polizei animieren diese Messungen auch durchzuführen.

Ja, "Loud pipes save lives" es gibt tatsächlich Leute, die bringen den Spruch und meinen es ernst. Wie soll Tante Elli denn meinen Auspuff hören, wenn die in ähnlicher Situation selbst den lautstarken, blinkenden Krankenwagen direkt hinter sich nicht bemerkt?

Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal, was passiert, wenn sie dich auf öffentlicher Straße anhalten und die Messung ein "zu laut" ergibt. Wird dann die Weiterfahrt untersagt? Alles andere (z.B. Geldbetrag) bekehrt doch auch niemanden.

[Hahni]

Mir tut das echt leid für euch. Das muss echt fürchtbar nervig sein, wenn man seine Wochenende genießen will und man hat ständig diesen Lärm. Man könnte versuchen mit der Gemeinde die Strecke am Wochende für Motorräder sperren zu lassen. Das ist zwar dann blöd für alle die das Motorrad nutzen um wirklich von A nach B zu kommen, aber da müssen die dann durch.

Ansonsten: Haltet nochmal 10 Jahre durch, dann ist alles elektrisch

[Bemo]

Zitat von Feli

Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal, was passiert, wenn sie dich auf öffentlicher Straße anhalten und die Messung ein "zu laut" ergibt. Wird dann die Weiterfahrt untersagt? Alles andere (z.B. Geldbetrag) bekehrt doch auch niemanden.

Grundsätzlich kann die Polizei das Motorrad vor Ort stilllegen, bis es wieder in einen vorschriftsgemäßen Zustand versetzt worden ist. Das Problem ist aber zum einen, dass es meistens schwierig ist, rechtskräftige Messungen am Straßenrand durchzuführen. Das andere ist, dass dann gern der DB-Killer aus dem Rucksack geholt und reingeschraubt wird. Dann kann man weiterfahren, weil es ja wieder vorschriftsgemäß ist. Drei Straßen weiter, schraubt man ihn dann wieder raus. Klar, es wird ein Bußgeld fällig, das sind aber nur 60 Euro oder so, die werden dann halt bezahlt.
Abgesehen davon, darf man mit jedem Auspuff legal fahren, der irgendwo in der EU den Stempel bekommen hat. Oft sind die aber einfach trotzdem schlicht zu laut und dürften eigentlich nicht zugelassen sein. Wenn sie nicht manipuliert sind und eine ECE-Abnahme haben, kann die Polizei aber trotzdem nicht viel machen.

Fragt mich nicht was der Mist soll, aber so läuft es in der Praxis. Ich hab an meiner Kiste auch einfach den unveränderten Original-Auspuff dran und der ist wenn man anzieht schon ziemlich laut. Was einen dazu motiviert, das noch lauter zu machen, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn meine noch lauter wäre, müsste ich mit Ohrenstöpseln fahren. So brauch ich die nicht und wenn eine Polizeikontrolle kommt, kann ich da entspannt mit reinem Gewissen reinrollen.

Das hilft dir als Anwohner jetzt leider alles nicht wirklich weiter. Streckensperrungen sind auch nicht immer so einfach zu erwirken, die lassen sich juristisch nämlich nur durch erhöhtes Unfallrisiko rechtfertigen, zum Lärmschutz sind sie nicht zulässig. Da wurden bereits einige Streckensperrungen, die die Gemeinden oder Landkreise verhängen wollten, wieder gekippt. Und wenn eine Strecke am Wochenende für Motorradfahrer gesperrt ist, muss das auch erst einmal kontrolliert werden, zumal das Bußgeld hier auch nur 20 Euro oder sowas beträgt, also in der Region, wo man sich als Motorradfahrer sagt, dass man das halt ab und zu einfach bezahlt.
Was eher geht, sind Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Lärmschutz. Die nerven dann aber auch alle, die an der Straße unterwegs sind und wenn nicht auch entsprechend kontrolliert wird, bringen sie im Ende auch nicht wirklich viel.

Hier in Baden-Württemberg wurden schon Anzeigen getestet, die aufgrund von Lautstärkemessungen jedem anzeigen, ob er zu laut ist oder nicht. Da wurden teilweise tatsächlich deutliche Verbesserungen der Lärmbelastung erreicht. Die Idioten, die noch extra Gas geben, erreicht man mit sowas aber natürlich auch nicht. Die sind dann eh so komplett asozial drauf, dass man ihnen nur mit härteren Vorschriften und Strafen beikommt. Darunter leiden dann leider wieder alle. Aber so ist es ja meistens, dass die Mehrheit unter wenigen, die sich nicht benehmen können, zu leiden hat.

[Ronin]

Zitat von Bemo

Abgesehen davon, darf man mit jedem Auspuff legal fahren, der irgendwo in der EU den Stempel bekommen hat. Oft sind die aber einfach trotzdem schlicht zu laut und dürften eigentlich nicht zugelassen sein. Wenn sie nicht manipuliert sind und eine ECE-Abnahme haben, kann die Polizei aber trotzdem nicht viel machen.

Das Stimmt so nicht zu laut ist zu laut auch wen da ein E-Stempel vorhanden ist.

Zitat von Bemo

Fragt mich nicht was der Mist soll, aber so läuft es in der Praxis. Ich hab an meiner Kiste auch einfach den unveränderten Original-Auspuff dran und der ist wenn man anzieht schon ziemlich laut. Was einen dazu motiviert, das noch lauter zu machen, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn meine noch lauter wäre, müsste ich mit Ohrenstöpseln fahren. So brauch ich die nicht und wenn eine Polizeikontrolle kommt, kann ich da entspannt mit reinem Gewissen reinrollen.

Und da liegt ja der Fehler, Laut bedeutet nicht automatisch guter Sound.
Im Gegenzug bedeutet anderer Auspuff auch nicht zu laut.
Hohe Töne sind meist unangenehmer als eher Tiefe Töne, daher empfinden viele schreiende 4 Zylinder eher als nervig als als geil.

Zitat von Bemo

Das hilft dir als Anwohner jetzt leider alles nicht wirklich weiter. Streckensperrungen sind auch nicht immer so einfach zu erwirken, die lassen sich juristisch nämlich nur durch erhöhtes Unfallrisiko rechtfertigen, zum Lärmschutz sind sie nicht zulässig. Da wurden bereits einige Streckensperrungen, die die Gemeinden oder Landkreise verhängen wollten, wieder gekippt. Und wenn eine Strecke am Wochenende für Motorradfahrer gesperrt ist, muss das auch erst einmal kontrolliert werden, zumal das Bußgeld hier auch nur 20 Euro oder sowas beträgt, also in der Region, wo man sich als Motorradfahrer sagt, dass man das halt ab und zu einfach bezahlt.

Ich frage mich generell warum da noch nie geklagt wurde, den geht man nach dieser Logik müssten sehr viele Straßen für den PKW Verkehr gesperrt sein. Unfälle werden eben meist nur vorgeschoben um das Lärmproblem zu bekämpfen.

Zitat von Bemo

Was eher geht, sind Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Lärmschutz. Die nerven dann aber auch alle, die an der Straße unterwegs sind und wenn nicht auch entsprechend kontrolliert wird, bringen sie im Ende auch nicht wirklich viel.

Auch das stört Leute die nur des Lärms wegen den Auspuff manipulieren nicht groß dann wird eben bei 50 bei hohen Drehzahlen gefahren.
Im Netz findet man bei Berichten die Geschwindigkeitsbegrenzungen behandeln oft den Satz, " dann fahre ich erst recht mit viel Drehzahl"

Zitat von Bemo

Hier in Baden-Württemberg wurden schon Anzeigen getestet, die aufgrund von Lautstärkemessungen jedem anzeigen, ob er zu laut ist oder nicht. Da wurden teilweise tatsächlich deutliche Verbesserungen der Lärmbelastung erreicht.

Halte ich in der Praxis nicht für vielversprechend, wer zu laut ist weis das meist da er/sie den Killer ja selbst entfernt hat, also warum sollte eine Anzeige dann plötzlichen schlechtes Gewissen erzeugen.