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Lilly1987 09.09.2013 11:12

AW: Angststreifen
 
Ich hab auch ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC gemacht. Es schadet nicht und ist wirklich zu empfehlen. Extremsituationen zu üben, sich auf Eventualitäten vorzubereiten ist eine gute Sache, man fühlt sich sicherer und kann gegebenfalls besser reagieren. Allerdings muss jedem bewusst sein, dass das wichtigste ist, vorsichtig zu fahren und ansatt sich "cool und schnell" verantwortungsbewusst und sicher zu bewegen... vielleicht lacht der ein oder andere jetzt über mich; das Lachen vergeht einem aber dann leider meistens viel zu schnell...

Rainman 10.09.2013 19:04

AW: Angststreifen
 
Hallo,

habe nur die ersten beiden Postings gelesen.

Sorry, ich will dich nicht persöhnlich angreifen, aaaaber:


Finde ich diesen Schmonsens mit "angststreifen" total blödsinnig

Zeugt der Gedanke, sich darüber gedanken gemacht zu haben, nicht in irgendeiner Form von unreife?



Fahr gefälligst so wie du Spass daran hast, und wetze nicht irgendwelchen "idealen" hinterher die es nicht gibt.

Denn, es gibt auch maschinen, da lässt sich bauart bedingt der angststreifen niemals ganz wegfahren.

Meinst du diese Leute Profilieren sich damit?

Denk mal an alle anderen.. es ist so schon gefährlich genug, durch faktoren, die du selber nicht beeinflussen kannst (dreckige strasse, heftige Bodenwellen) die dich zum "legen" zwingen, mit ein wenig pech bist du langsam und gelassen unterwegs und fällst hin.

Passiert alles, aber dann so ein hohes Risiko für den rest "angststreifen" ?


Dann wunder dich nicht, wenn du fliegen gehst, und einen "angststreifen" in der Hose hast ;)

Rrider 16.09.2013 14:07

AW: Angststreifen
 
„Angststreifen“ ist ein absolut falscher Begriff, es ist ein Reservestreifen!

Was sagen die Toten oder Schwerverletzten, die aus der Kurve rausgeflogen sind, über ihren ehemaligen Reifen ohne Reservestreifen? Zumindest die erstgenannten beteiligen sich an diesem Gespräch nicht mehr. Und es ist nur eine Frage der Zeit bis man aus der Kurve rausfliegt, wenn man im Grenzbereich fährt. Deshalb sollte man im öffentlichen Straßenverkehr immer !!! mit einem angemessenen Reservestreifen fahren und diesen nur in Notsituationen nutzen. Nur wenn es die Situation unbedingt erfordert, dann das Motorrad maximal legen und den Reservestreifen als rettenden Anker, Ass im Ärmel bzw. Notausgang aus der Gefahrenlage nutzen.

Rrider 17.09.2013 12:07

AW: Angststreifen
 
Zitat:

Zitat von corvus-berlin (Beitrag 97174)
Gut gesagt.
Da kann ich mich nur anschließen.

Und, herzlich willkommen im

Forum der freundlichen Motorradfahrer !

Grüße Olaf



Danke für die Willkommensworte! Schön, dass in diesem Forum nicht nur durchgeknallte Hobby-Freaks und Highspeed-Junkies posten, die Motorräder nur nach Hubraum, Leistung und Höchstgeschwindigkeit klassifizieren können, ohne zu verstehen, dass diese Parameter nur ein kleiner und oft wenig bedeutender Teil des ganzen Motorradspektrums sind.

Bredi 17.09.2013 12:36

AW: Angststreifen
 
Zitat:

Zitat von Rrider (Beitrag 97198)
Danke für die Willkommensworte! Schön, dass in diesem Forum nicht nur durchgeknallte Hobby-Freaks und Highspeed-Junkies posten, die Motorräder nur nach Hubraum, Leistung und Höchstgeschwindigkeit klassifizieren können, ohne zu verstehen, dass diese Parameter nur ein kleiner und oft wenig bedeutender Teil des ganzen Motorradspektrums sind.

Och ich glaube hier sind ganz viele "Normalos" ;)

Wraithrider 06.10.2013 08:12

AW: Angststreifen
 
Ich finde, "Angststreifen" ist schon die bessere Bezeichnung und "Reservestreifen" irreführend. Denn dort wo der Angststreifen ist, ist man vorher noch nie gefahren. Das heißt, wenn man ihn denn mal braucht, ist dieser Bereich zum einen nicht angeraut und zum anderen hat man rein psychologisch keine Erfahrung damit, weiß also gar nicht so genau wie weit man überhaupt gehen kann oder traut sich direkt überhaupt nicht.

Das ist wie mit dem Bremsen üben - wenn man immer nur sanft und vorsichtig bremst, dann kriegt man's im Ernstfall auch nicht zusammen.

DängelDängel...beinhart 07.10.2013 23:06

AW: Angststreifen
 
Also ich weiss ja nicht wer hier so mehr ein Verdrängertyp ist oder sich auch mit offenen Augen der Realität stellt. Bei uns im Münsterland liegt die Quote der tödlich verunglückten Motorradfahrer sehr hoch, in den letzten 4 Wochen 5 tödliche Unfälle, davon einer unverschuldet durch Übersehen eines Autos beim Wendemanöver, der Rest durch Selbstüberschätzung, aus der Kurve fliegen und gegen BAum oder Leitplanke. Einer kollidierte beim Überholvorgang mit einem entgegenkommenden Rennradfahrer, beide tot.
In Anbetracht dieser Fakten kommt mir die Diskussion über die MM Angabe des Angststeifens makarber vor. Man hat nur ein Leben. Zum Fahrstil: ich habe 1990 Klasse 1 gemacht und fuhr damals wie heute schon immer besonnen, Kurven ja, aber heil ankommen MIT allen Gliedmasssen am rechten Platz stand für mich immer an erster Stelle.
Von daher blieb meine Fahrweise so wie sie auch 1990 war. Immer mit den Fehlern anderer rechnen, aber ob ich mich selbst überschätze um dann ins Gras zu beissen, weil irren nunmal menschlich ist, nee das Risiko wollte ich nie eingehen. Aber ich hab ja auch nen Chopper, da kommts eh nicht auf Kurven an, sondern auf entspanntes Fahren. Einen Organspendeausweiss hab ich trotzdem. Und wenn ich mal volles Adrenalin ausschütten will, geh ich in ne Loopingachterbahn, die fliegt nicht aus der Kurve....
nix für ungut und liebe Grüsse
Sandra

GSX-F 08.10.2013 00:23

AW: Angststreifen
 
@Sandra
Was Du da schreibst unterschreibe ich so!

Aber Wraithrider hat auch recht.
Man sollte die eigenen Grenzen, aber auch die der Maschine kennen.
Nur sollte man die nicht unbedingt im Straßenverkehr in unmittelbarer Nähe von Leitplanken, Bäumen, anderen Verkehrsteilnemhern etc. ausloten.
Aber ich denke schon, dass es einem im Ernstfall die Knochen retten kann, wenn man sich traut, die Maschine mal richtig schräg zu legen, wenn man sich mal verschätzt hat oder mal richtig heftig im letzten Moment bis in die Schräglage rein zu bremsen anstatt entweder sofort von der Straße zu fliegen oder ein aussichtsloses Bremsmanöver geradeaus zu starten, nur weil man die vorhandenen Reserven nicht nutzen kann.

Hab grad erst vor ein paar Tagen ein Erlebnis gehabt, wo mir solche Erfarungen geholfen haben.
War sehr flott unterwegs, hab sehr spät und hart gebremst bis in Schräglage und bin in dem Moment über eine Bodenwelle gefahren, die mir das Hinterrad ausgehoben hat, so dass ich einen ungewollten Drift hingelegt habe.
Da ich schon oft das Bremsen in Schräglage geübt hatte - auch mit blockierendem Hinterrad, hab ich die Situation ganz gut im Griff gehabt.
Trotzdem muss ich mir natürlich dafür selbst mal in den Arxxx treten, denn da war die Geschwindigkeit den Straßen- und Sichtverhältnissen (Wald, schlechter Farbanhbelag, unbekannte Strecke) einfach nicht angepasst. :shit:

Grüße
Dennis

Gregory845 08.10.2013 14:35

AW: Angststreifen
 
Nach meinen ersten 5000 Meilen mit meiner Kawa kam ich noch nie an die Grenze. Ich frage mich auch, wo das geht, ich halte mich gerade auch auf der Landstraße an die Geschwindigkeitsbegrenzugen. Für die Rennstrecke habe ich das falsche Moped. Todeskandidaten habe ich aber schon reichlich erlebt.

Die Freiheit des Einzelnen hört auf, wenn dir eines anderen tangiert wird.

Martin

GSX-F 08.10.2013 15:52

AW: Angststreifen
 
Zitat:

Zitat von Gregory845 (Beitrag 97467)
Nach meinen ersten 5000 Meilen mit meiner Kawa kam ich noch nie an die Grenze. Ich frage mich auch, wo das geht,

Wo das geht?

Auf der Rennstrecke!
Und nur da.
Wer auf der Landstraße am Limit fährt ist wahnsinnig.

Trotzdem ist es gut zu wissen, dass noch deutlich mehr geht, als die meisten glauben würden.

Daher finde ich es wichtig bei entsprechenden Trainings mal die Bereiche kennenzulernen, die man normalerweise nicht nutzt.
Einfach um im Ernstfall die vorhandenen Reserven überhaupt nutzen zu können.

Dafür noch ein Beispiel:
Ich habe dieses Jahr mal wieder ein Fahrsicherheitstraining mit dem Auto gemacht.
Trotz 20 Jahren Fahrerfahrung und 50.000km im Jahr hat es mich doch arg gewundert, dass ein moderner immerhin 1,6t schwerer Mittelklassewagen selbst in seeehr schnell gefahrenen Kurven noch eine Vollbremsung machen kann und trotzdem in der Spur bleibt.
Das ist eine Situation, die man hoffentlich im Straßenverkehr nicht erlebt.
Aber es ist gut zu wissen, dass so was geht und es auch mal selbst erlebt zu haben!
Damit man im Ernstfall eben nicht versucht, ein halsbrecherisches Ausweichmanöver zu fahren, weil man Angst hat, der Wagen würde bei einer Vollbremsung von der Straße fliegen.

Genau so ist das auch beim Motorrad.
Nur wer weiß, was im Ernstfall geht, kann die Reserven auch nutzen.

Da mein Moped ABS hat taste ich mich auch hin und wieder mal an die Blockiergrenze ran oder mache mal eine Vollbremsung mit ABS.
Nicht um später Bremsen zu können sondern um im Ernstfall - der hoffentlich nie eintritt - instinktiv die Bremse richtig zu nutzen.

Wraithrider 08.10.2013 16:37

AW: Angststreifen
 
"Verdrängertyp" ist allerdings auch ein großes Wort, wenn man den Umstand außer Acht lässt, dass die hohe Sterberate beim Motorradfahren nicht etwa an riskanterer Fahrweise (wir haben auch nicht mehr Unfälle als die Autofahrer), sondern an naturgemäß schwächeren Aufprallschutzsystemen liegt.

Übrigens, grade weil bei Achterbahnen nix passieren kann und man nur Passagier ist, ist deren Adrenalin-Potential recht gering.

P.S.: Autobahnkleeblätter und Kreisel sind auch ne ganz gute Option um an der Schräglage zu feilen. Ersteres hat mir mal ein freundlicher Polizist empfohlen, als er mich in letzterem angehalten hat.

DängelDängel...beinhart 08.10.2013 19:18

AW: Angststreifen
 
[quote=Wraithrider;97469]"Verdrängertyp" ist allerdings auch ein großes Wort, wenn man den Umstand außer Acht lässt, dass die hohe Sterberate beim Motorradfahren nicht etwa an riskanterer Fahrweise (wir haben auch nicht mehr Unfälle als die Autofahrer), sondern an naturgemäß schwächeren Aufprallschutzsystemen liegt.

Übrigens, grade weil bei Achterbahnen nix passieren kann und man nur Passagier ist, ist deren Adrenalin-Potential recht gering.

....hach, ihr Männer habt ja auch viel mehr Testosteron, braucht also mehr Anreiz für Adrenalinausschüttung:D, bei mir reicht die Achterbahn noch....;)
Zu der Statistik: Es fahren wesentlich mehr Menschen PKW als Motorrad, also kannst Du das so nicht rechnen. Im prozentualen Vergleich verunglücken mehr
Motorradfahrer zum Einen aufgrund von Risikosituationen die ein PKW-Fahrer nicht eingeht wie z.B links an Ampelstaus vorbeizuziehen, rechts oder mittig durch Autobahnstaus, Überholen kurz vor Kurven (dabei geschah übrigens das mit dem Rennradfahrer), zum Anderen weil sie aufgrund Ihrer Silhouette einfach übersehen werden. Und die Überlebenschancen sind nur ein Drittel deren, die ein PKW Fahrer hat, mangels Knautschzone.....naja, also ich habe meinen Respekt immer im Herzen dabei......Trotzdem fährt man ja gern Moped....
lg Sandra

Flash 08.10.2013 19:19

AW: Angststreifen
 
Zitat:

Zitat von Wraithrider (Beitrag 97469)
P.S.: Autobahnkleeblätter und Kreisel sind auch ne ganz gute Option um an der Schräglage zu feilen. Ersteres hat mir mal ein freundlicher Polizist empfohlen, als er mich in letzterem angehalten hat.

Das ist aber auch nicht ohne.
Wenn du da fast waagerecht rumpflasterst,
wirst du grad von größeren LKW usw auch nur sehr schlecht gesehen.
Abgesehen davon, das so ein Kleeblatt bei der Fahrweise verdammt eng wird. :rolleyes:

Jörg 09.10.2013 07:59

AW: Angststreifen
 
Ich habe ja jetzt gelernt und daher...

Ich fahre jetzt sowieso nur noch so, wie ich es mir vorstelle und ohne Zwänge, nur wie ich gerade Lust habe zu fahren.:D

Es fährt sich sehr angenehm und entspannt, wenn man nichts erzwingen will.

Grüße Jörg

DängelDängel...beinhart 09.10.2013 13:18

AW: Angststreifen
 
Ja Jörg, das hört sich doch richtig gut an. Man fährt ja auch aus Spass an der Sache und nicht umsich oder anderen etwas zu beweisen.
Gute Fahrt und viele Grusse;)
Sandra


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