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Marschall 06.04.2018 10:28

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
" Du regst dich über diese Kommentare auf - das ist deren Ziel."

Wenn das auf meinen Kommentar bezogen ist, dann war das sicherlich nicht meine Absicht.

Feli 06.04.2018 11:53

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Also wenn ich schaue, wie nachlässig man teilweise Auto fährt, da vermute ich schon, dass man nach der Gewöhnung an diverse Assistenzsysteme sich schon ein Stück weit blind drauf verlässt.

Wieso noch gründlich den Straßenbelag beobachten, wenn das adaptive Fahrwerk vermeintlich alles ausbügelt?
Wieso noch lernen, wie man in einer Gefahrensituation richtig bremst? Ich habe doch ABS.
Wieso lernen, mit der hohen Leistung meiner Maschine dosiert und angepasst umzugehen? Ich habe doch Traktionskontrolle, Fahrmodi und WheelieControl?

Das meinte ich mit dressiertem Affen. War vielleicht etwas hart gewählt die Formulierung, aber so kommt es mir vor. Heute sind Bikes mit Top-Motorisierungen durchaus auch von Anfängern gut fahrbar - ich denke da vor Allem an die immer stärker werdenen Naked Bikes.

Ein Fahrer, der permanent nur ein sehr schlechtes Fahrwerk zur Verfügung hat, wird eine schlechte Straße mit viel mehr Bedacht befahren, als jemand mit der top-modernen High-End Abstimmung.

Es gab mal ein Experiment, in dem in einer dörflichen Umgebung alle Verkehrszeichen entfernt wurden (ich erinnere mich nicht mehr ganz genau an den Ablauf). Und nach meiner Erinnerung zeigte es, dass ohne Helferlein und Regelungen alle Verkehrsteilnehmer auf einmal viel aufmerksamer unterwegs waren. Weder Regeln noch Systeme nehmen und die Verantwortung ab. Aber genau das passiert schleichend.

Ronin 06.04.2018 14:00

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Zitat:

Zitat von Littleelk (Beitrag 127226)
Ronin, es hat funktioniert. Du regst dich über diese Kommentare auf - das ist deren Ziel.

Wen ich mich aufrege sieht das anders aus keine Sorge.

Zitat:

Zitat von Feli (Beitrag 127231)
Also wenn ich schaue, wie nachlässig man teilweise Auto fährt, da vermute ich schon, dass man nach der Gewöhnung an diverse Assistenzsysteme sich schon ein Stück weit blind drauf verlässt.

Nur das man in dem Fall Auto und Motorrad nicht vergleichen kann

Zitat:

Zitat von Feli (Beitrag 127231)
Wieso noch gründlich den Straßenbelag beobachten, wenn das adaptive Fahrwerk vermeintlich alles ausbügelt?

Und da ist der Fehler ein adaptives Fahrwerk schluckt nicht automatisch Unebenheiten, ich kann damit mein Fahrwerk nur eben per Knopfdruck der Situation anpassen und das ging vor 20 Jahren auch schon nur das man eben die Dämpfer per Hand anpassen musste.

Zitat:

Zitat von Feli (Beitrag 127231)
Wieso noch lernen, wie man in einer Gefahrensituation richtig bremst? Ich habe doch ABS.

Auch mit ABS will bremsen gelernt sein, nur weil man ABS hat bedeutet das nicht automatisch das aus einem Anfänger ein Meister wird, beide werden nur im gleichen Umfang besser als ohne.

Zitat:

Zitat von Feli (Beitrag 127231)
Wieso lernen, mit der hohen Leistung meiner Maschine dosiert und angepasst umzugehen? Ich habe doch Traktionskontrolle, Fahrmodi und WheelieControl?

Also die Fahrmodi machen das beherrschen der Leistung erstmal nicht einfacher, im Rain Modus vielleicht aber aus Erfahrung heraus nutzt den kaum jemand. Grundsätzlich schalten die wenigsten ständig durch die Modi, da nimmt man das das man mag und es bleibt.
Die beiden anderen ok da kann man angasen ohne sich einen Kopf zu machen aber was ist schlimm daran? Aber bei der Traktionskontrolle seh ich den Vorteil wen man mal was übersieht und da ist keiner vor gefeit, endet es nicht im Graben und wer jetzt nicht wie ein gestörter durch die Gegend ballert wird nie in den Bereich kommen wo die beiden anfangen zu arbeiten ohne das äußere Einflüße das erfordern.

Zitat:

Zitat von Feli (Beitrag 127231)
Das meinte ich mit dressiertem Affen. War vielleicht etwas hart gewählt die Formulierung, aber so kommt es mir vor. Heute sind Bikes mit Top-Motorisierungen durchaus auch von Anfängern gut fahrbar - ich denke da vor Allem an die immer stärker werdenen Naked Bikes.

In wie weit da die Elektronik dafür verantwortlich ist ist halt die frage, aber ich würde da die neuen Fahrwerke und Reifen nicht unterschätzen im Bezug auf die verbesserte Fahrbarkeit

Zitat:

Zitat von Feli (Beitrag 127231)
Ein Fahrer, der permanent nur ein sehr schlechtes Fahrwerk zur Verfügung hat, wird eine schlechte Straße mit viel mehr Bedacht befahren, als jemand mit der top-modernen High-End Abstimmung.

würde ich so nicht unterschreiben zum einen Gewohnt man sich an die Eigenarten seinen Untersatzes also auch an ein scheiß Fahrwerk zum anderen macht ein modernes Motorrad aus einer Buckelpiste auch keine Formel 1 Rennstrecke.
Hat man z.B. ein sportlich ausgelegtes Motorrad wird man auch durchgeschüttelt. Und auch ein altes auf Komfort ausgelegtes Motorrad schluckt auch schlechte Straßen. ein Modernes Bike kann eben nur zwischen diesen beiden Zuständen umschalten.

Marschall 06.04.2018 16:52

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Nun ja, dass Assistenzsysteme evtl. mehr Komfort bieten und die Sicherheit erhöhen steht wohl außer Frage. Aber was ist wenn jetzt was kaputt ist? Angenommen man ist unterwegs und der Gaszug reißt. Ein Bowdenzug kann dann noch relativ einfach ausgetauscht werden, wenn aber das Drive-by-wire spinnt ist die Fahrt aber wohl erstmal beendet.
Da halte ich ein einfaches, mechanisches System nach wie vor für zuverlässiger.

Ronin 06.04.2018 18:23

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Kaputt ist doch kein Argument, ich behaupte 95% der Motorräder ohne Elektronik bleiben bei einem Schaden auch liegen, den die wenigsten haben einen Ersatzteil für jeden Fall dabei, meist nur Bordwerkzeug oder keine Ahnung.
Und solange ich nicht irgendwo in der tiefsten Einsamkeit bin, z.B. einer Wüste, findet man doch recht schnell eine Werkstatt und die hat wohl in den meisten fällen eher Ersatzteile für neu Maschinen da als für 10 Jahre alte.
Dazu kommt das man bei den meisten Systemen auch weiter fahren kann wen diese ausfallen.
Komisch bei einer Elektrischen Einspritzung macht sich heute auch keiner Sorgen das sie Ausfällen könnte?

Wie ist es den bei dir Marschall, immer Ersatzteile dabei und in welche exotischen Länder reist du den so wo es kaum Werkstätten gibt?

Ronin 06.04.2018 18:37

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Was man hier vielleicht auch mal sagen muss was hier auch gerne unterschlagen wurde viele schrauben ja nicht aus Spass sondern weil sie müssen wen man sieht wie die Intervalle früher waren, bei HD z.B. waren das mal 4000km heute sind es locker 2-2,5 mal so lange.

Marschall 06.04.2018 19:43

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Wieso soll denn kaputt kein Argument sein?

Ich hab auch nie behauptet, dass ich immer alle Ersatzteile dabei hab. Aber auch einer Werkstatt wird es vermutlich leichter fallen, ein Problem in der vergleichsweise einfachen Mechanik zu fixen. Und wenn etwas nicht kaputt gehen kann, weil es erst gar nicht existiert, dann find ich das eigentlich gut.

Falls dem nicht so sein sollte kannst du ja gerne versuchen mich eines Besseren zu belehren =P

Noch eine Sache:
Wie toll man mit Elektronik betrügen kann haben wir ja unlängst bei einem gewissen Autohersteller gesehen. Und wenn ich da in Richtung Zukunft blicke, mit komplett digitaler Vernetzung, autonomen Fahren und solchem Schnickschnack, dann kann ich mir auch vorstellen, dass das auch alles zur Überwachung eingesetzt werden kann. Klingt vielleicht etwas absurd, aber hey, den Bundestrojaner hat man ja auch so mir nix dir nix durchs Hintertürchen eingeführt.

Wie gesagt, ich möchte den Assistenzsystemen nicht ihre Daseinsberechtigung absprechen, aber ich kann getrost darauf verzichten.

ichdereric 06.04.2018 20:32

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Zitat:

Zitat von Marschall (Beitrag 127246)

Wie gesagt, ich möchte den Assistenzsystemen nicht ihre Daseinsberechtigung absprechen, aber ich kann getrost darauf verzichten.

Keine Sorge. Einen 125er Chopper wird man sicherlich nie mit Traktionskontrolle kaufen müssen. Oder einem elektronischem Fahrwerk. Oder, und jetzt bitte niemand lachen (Nicht mal mmmmpfff mit vorgehaltener Hand...),... Kurven-ABS ...
Sorry, mußte jetzt einfach mal sein...

Marschall 07.04.2018 09:37

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Ich bleib ja nicht ewig bei ner 125er, aber auch wenn ich mir dann was größeres anschaff wird das keine elektronischen Helfer haben.

Ronin 07.04.2018 13:23

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Zum einen warum sollte ich dich versuchen in irgend einer Form zu belehren.

Und genau da ist wohl der fehler im denken viele Sachen sind für Werkstätten eben doch einfache wieder hin zu bekommen als vermeintlich einfache mechanische Dinge.

Zum anderen schmeiß doch hier keine Sachen durcheinander die absolut nichts miteinander zu tun haben, du kaufst ja auch keine Banane wen du einen Apfelkuchen backen willst.
Ich weis leider nicht was du meinst, bei welchem Hersteller sind den Assistenzsysteme ausgefallen oder wurde damit Betrogen.
Wen du auf den Abgasskandal anspielst ist das zum einen nicht nur ein Hersteller, zum anderen ist das ein Hausgemachtes Problem unserer Politiker.
Hast du eigentlich ein Smartphone?

Aber genug jetzt dazu wir drifteten zu weit ab, Marschall dir viel Spaß bei Vergaser einstellen, denk dran ein Kickstarter kann nach treten und nicht zu viel Lampenöl verschütten wen du den Scheinwerfer nachfüllst.

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Tja viele die heute mit Assistenzsystemen fahren, kenne beide Seiten das solltet ihr "richtigen Biker" nicht vergessen.

Justitia 07.04.2018 14:27

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Zitat:

Zitat von Ronin (Beitrag 127256)
und nicht zu viel Lampenöl verschütten wen du den Scheinwerfer nachfüllst.

:D Für mich der Spruch des Tages :gruss:

Marschall 07.04.2018 14:33

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Wie gesagt, ich hab kein Problem mit Elektronik an sich. Aber ich bin davon überzeugt, dass man für einen alltagstauglichen Betrieb lange nicht alles braucht. Schließlich möchte ich keinen Computer fahren.

Aber wir kommen hier eh nicht weiter in der Diskussion. Soll jeder nach seiner Fasson glücklich werden, ich für meinen Teil geh jetzt lieber noch ne Runde fahren statt hier zu diskutieren.

Ronin 07.04.2018 14:52

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Dazu fällt mir nur noch "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" ein.

Feli 09.04.2018 14:23

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
@Ronin: ich habe mich auf die Aussage einer Bekannten verlassen, die eine BMW mit dynamic ESA fuhr. Und das soll wohl angeblich in der Lage sein, sich von selbst zu justieren. Meine Aussage "elektronisches Fahrwerk" war etwas laienhafter formuliert, sorry.

Bei allem Anderen ist es halt Ansichtssache. Ich bin der Meinung, dass man eben die Verantwortung mit Einsatz von Helferlein nicht abgeben kann, genau dies aber in den Köpfen so einiger Leute geschieht.
Nicht umsonst halten ganz viele Einsteiger so Sachen wie Sicherheitstrainings für vollkommen überflüssig.

Ronin 09.04.2018 15:09

AW: Wie viel Technik/elektonische Helferlein
 
Zitat:

Zitat von Feli (Beitrag 127298)
@Ronin: ich habe mich auf die Aussage einer Bekannten verlassen, die eine BMW mit dynamic ESA fuhr. Und das soll wohl angeblich in der Lage sein, sich von selbst zu justieren. Meine Aussage "elektronisches Fahrwerk" war etwas laienhafter formuliert, sorry.

Das mit dem Dynamic ESA stimmt so schon allerdings ist das eben kein Standard in der aktuellen Motorradwelt (daher hab ich das auch unterschlagen) und eben auch bis jetzt nur bei einem BMW Modell verfügbar. Daher auch meine Korrektur deiner Aussage, zumal man auch mit dem Dynamic ESA, auch weiterhin die Straße lesen sollte weil auch damit brettert man nicht ohne weiteres durch ein tiefes Schlagloch ohne das es einen vielleicht mault.
Also trifft eben auf über 90% der adaptives Fahrwerk meine Aussagen von oben weiterhin zu.

Zitat:

Zitat von Feli (Beitrag 127298)
Bei allem Anderen ist es halt Ansichtssache. Ich bin der Meinung, dass man eben die Verantwortung mit Einsatz von Helferlein nicht abgeben kann, genau dies aber in den Köpfen so einiger Leute geschieht.

Richtig so einiger aber ist das auch die Mehrheit? Ich denke nicht.
Den sind wir doch mal ehrlich die Art von Typen die schon immer wie sau unterwegs waren sind es egal ob mit oder ohne, nur ist es wohl für ihre Umwelt besser das sie heute welche haben.

Und auch der Punkt PS ist doch eher ein untergeordneter Punkt, ich bin schon Maschinen mit unter 100PS gefahren die weitaus brutaler waren als so mancher 200PS Bolide.

Zitat:

Zitat von Feli (Beitrag 127298)
Nicht umsonst halten ganz viele Einsteiger so Sachen wie Sicherheitstrainings für vollkommen überflüssig.

Ich möchte wetten viele Motorradfahrer die heute auf unseren Straße unterwegs sind und keine oder wenige Helferlein haben, haben auch noch nie irgend ein Trainig besucht im Gegenteil ich denke die Generationen die ihren Führerschein nach der Jahrtausendwende gemacht hat hat mehr dieser Trainings gemacht als die davor, mit der Tendenz steigend. auch allein aus dem Grund das es in den letzten Jahren oft Angebote in diesem Bereich gab.


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