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  #1  
Alt 25.06.2016, 20:29
Benutzerbild von ichdereric
Mittelfranke
 
Registriert seit: 01.04.2013
Beiträge: 2.531
Standard Schottland 2016/ Tag 6 - 9

Also, dann schreiben wir halt weiter...
Nach dem ich ein bischen auf der Isle of Skye herum gefahren bin, und auch den Ort Stein besucht habe (Dazu muß man wissen, daß es neben Nürnberg auch ein Stein gibt. Da ist mein Suzi-Händler, und da kommen die Faber-Castell-Stifte her.), bin ich zufällig am einem Distellery-Schild vorbei gefahren. Und in so einem "Touri"-Moment hab ich mich dazu hinreissen lassen, hinzufahren. Na ja, die Führung hätte 8 Pfund gekostet, also so viel wie eine Übernachtung. Hab ich dann gestrichen. Und zum "Whisky-Tasting" hatte ich irgendwie auch keine Lust, so mit dem Moped. Also noch unbedingt eine Flasche mitnehmen, als Andenken von der Insel (Touri-Moment eben...). Also, zur Destillery-Edition gegriffen, muß ja was Besonderes sein (Zuhause dann die gleiche Flasche für nen 20iger weniger im Online-shop der Destillery entdeckt, selbstverständlich ohne Versandkosten... Ja, manchmal bin ich schon so ein Touri - Opfer...). Am Moped dann gemerkt, daß die Flasche dann im Regal doch kleiner aussah. Aber irgendwie hat sie dann doch in den Tankrucksack gepaßt. Und geschmacklich? Tja, der über 50 Euro billigere Jack Daniels schmeckt mir besser... Ich Banause...
Ach ja, und einen Fisch&Chips-Laden hab ich dann auch nicht ausgelassen. War lecker, und viel. Der Typ dort hat mich gleich gefragt, ob ich eine "Tschiii- Esss" fahre (Anscheinend machen das Deutsche so...). Und ich halt dann so: "No, a Tschii - Esss - Eggs - Ahrr"... Am Zeltplatz angekommen, hätte ich mein Zelt fast nicht mehr gefunden. Alles voll! Und alles so Typen, die ausschauen, als wären sie gerade aus dem Outdoorkatalog gehüpft. Und alle laut bis spät in die Nacht. Da hatten es auch die Ohrstöpsel schwer. Am nächsten Morgen habe ich vom Zeltplatzbetreiber erfahren, daß es ein "Mountain-Event" gäbe, und die gleich alle fort wären. Na ja, ich hatte sowieso vor, weiter zu fahren. Duschen hab ich dann mal seinlassen. Es gab nämlich nur drei für das jeweilige Geschlecht. Lieber stinken, als jucken, war die Devise...
Besonders interessant fand ich das Netz, daß viele über dem Kopf trugen. Also, in Schottland, nicht am Amazonas, oder Ähnlichem. Ich hab es dann einfach nicht mehr ausgehalten, und hab dann einen Halbvermummten gefragt, für was das sei. Nach meiner Frage, ob sie eine Bank damit überfallen wollen, hat er gelacht, und gesagt, daß wäre gegen die Midgets (Sind irgendwelche Stechviecher...). Und ich natürlich in meiner Unüberlegtheit gesagt, daß ich gar keine gesehen hätte. Ja, dann sei ich halt nicht "tasty" genug... Hatte ich da gerade jemandens Outdoor-Romantik zerstört...? Na ja, ich war froh, als ich dort fort war. Das Wetter war ja auch nicht gerade berauschend dort.
Ach ja, heute stand ja die Fahrt nach Durness an. Das war ein kleiner unscheinbarer Ort an der Nordküste, auf den ich im Netz aufmerksam wurde. Eine Dame hatte den dortigen Campingplatz besucht, und war total begeistert davon, und auch die Bilder versprachen nur Gutes.
Der Weg ging durch das Gebirge, vorbei an einer blinkenden LED - Anzeige. Da stand das Gefahrenzeichen Eis & Schnee-Glätte drauf, und zusätzlich "Ice"! Okay, auf den Bergen waren tatsächlich Schneereste, aber eine glatte Fahrbahn, und das Anfang Juni? Zum Glück war dem nicht so...
Irgendwo bei einer Pause hab ich dann noch im Gespräch zwei Engländer ein bischen verwirrt. Sie haben mich gefragt, wo ich denn hin wolle, und ich antwortete: "Nach Dundee." Also, das ist so, als ob man in Hannover nach Hamburg will, aber sagt, daß man nach Würzburg will, also geographisch gesehen... Na ja, Durness, Dundee, liest sich halt auf der Karte ähnlich... Und ich bin auch noch von Süden gekommen (Also wo Dundee liegt...), und Richtung Norden weitergefahren. Die haben richtig belämmert geguckt, und sich warscheinlich ihren Teil gedacht...
In Durness angekommen, war ich richtig begeistert. Das Rauschen der Brandung, und des Windes, einfach gigantisch! Der Zeltplatz war nämlich auf einem Hügel, direkt neben dem Meer. Und die Tanke, und ein Shop zum Einkaufen direkt vor dem Zeltplatz. Ganz zu schweigen vom Geldautomaten.
Tja, man sollte sich einen Platz suchen, und sich um 17 Uhr melden. Jetzt wär keiner da. Und da stand ich mit meinem Tunnelzelt, daß sich bei Wind nicht ganz so leicht aufbauen läßt. Also, erstmal eine Seite schon mal mit Heringen gegen Wegfliegen gesichert, und dann langsam vorgearbeitet. Danach noch das Moped mit den Gurten gegen Umfallen gesichert, und das war´s. Und das nicht ganz vorne an den Klippen, sondern ziemlich weit landeinwärts, ich alter Schisser...
Nachdem ich endlich duschen war, und mir auch was zum Beissen besorgt hatte, kam eine Reiseendurogruppe in den Zeltplatz geprescht, ja, wirklich wahr, geprescht... Grußlos an mir vorbei, ich war ja nicht Ihresgleichen würdig... Schließlich war es für sie nur recht und billig, ganz vorne, in Augenhöhe mit dem Meer, ihre Zelte zu errichten. Na gut, erstmal haben sie sich ewig hingestellt, und eine gequalmt (Ja, ohne Lagebesprechung kann man natürlich so ein Abenteuer, wie ein Zelt errichten, nicht angehen...). Hab ich eigentlich erwähnt, daß es ausnahmslos GS-Fahrer waren...? Ja, ich weiß, scheiß Klischee... (Und ja, ich kenne selbstverständlich GS-Fahrer, die schwer in Ordnung sind...)
Aber gut, ein bischen Spaß hatte ich ja dank ihnen trotzdem. Auch wenn es gemein ist, ist es einfach zu komisch, jemand zu zuschauen, wenn er einer fliegenden Zelttasche hinterher rennt... Zum Glück ging der Wind landeinwärts...
Am nächsten Tag wollte ich wieder das Zelt stehen lassen, und mich auf den Weg nach Dunnet Head machen, den nördlichsten Teil von Schottland. Man muß allerdings dazu Richtung Osten an der Küste entlang fahren. Der Punkt ist einfach nur ein kleines Stück weiter nördlich im Meer, als der Rest.
In der Früh noch mit ein paar Transalp-Fahrern aus Holland und Norddeutschland geplaudert. Ja, sie müssten schnell los. Sind um 8 Uhr zum Frühstück mit Anderen verabredet. Na gut, wär mir zu stressig. Ich hab ja Urlaub.
Dann unterwegs nochmal schnell übermütig geworden. Für ein gutes Photo vom Zeltplatz, von einem anderen Hügel aus, auf eine kleine Schotterstraße eingebogen. Und da ging es am Schluß bergab. Ja, klar hätte ich da runter laufen können. Aber nein, das läßt man natürlich, und fährt runter. Bei der Abfahrt natürlich schon versucht alles richtig zu machen, und nur mit der Hinterradbremse gebremst. Dabei allerdings auch gemerkt, daß es für diesen Zweck doof war, die Orginalscheibe, gegen eine leichtere Wave-Scheibe zu tauschen. Denn das Motorrad wurde nicht langsamer (Letztendlich denke ich auch, daß noch Luft drin ist. Wird man beim KD übernächste Woche sehen... Sonst ist die Scheibe wieder unten...). Also doch die Vorderradbremse angetippt. Und da wär mir dann die schwammige Orginalpumpe lieber gewesen. Aber nein, es mußte ja eine bissige Brembo sein... Also, Gabel taucht talabwärts natürlich sofort ein, und das Vorderrad erst mal talabwärts gerutscht, und ich war dabei, durch Querstellen desselbigen, einen Sturz zu verhindern. Letztendlich stand ich mit der leicht geneigten Suzi mit beiden Beinen am Boden, und richtete sie wieder auf. Nochmal Glück gehabt... Danach mußte ich die gleiche Strecke wieder hoch, was aber deutlich angenehmer war. Danach hab ich mir vorgenommen, den Scheiß mit dem Schottergefahre, erst mal zu lassen...
Auf dem Weg nach Dunnet Head noch in einem Laden ein paar Sandwiches, Wraps, und Süßigkeiten gekauft, aber getankt natürlich nicht. Hatte ich ja erst an der Tanke vor dem Zeltplatz, und die Suzi hat sich in Schottland recht zivil verhalten, was den Durst angeht. Da wird schon noch eine Tanke kommen...
Nachdem ich an diesem Punkt war, und meine Photos geschossen hatte, machte ich mich auf den Heimweg zum Zeltplatz. Natürlich mit einem kleinen Umweg, sonst wäre es ja langweilig. Als dann die gelbe Leuchte das Blinken anfing, hab ich dann mal jemand gefragt, wo es zur nächsten Tankstelle ginge. Tja, die älteren Schotten, und ihr Englisch. Muß, wie für einen Norddeutschen, Oberpfälzisch sein... Ich weiß gar nicht, wie oft ich nachgefragt habe. Aber am Ende wußte ich nur, daß ich nicht diese Straße an der Gabelung nehmen sollte, sondern die Andere. Aber wie weit es noch war, keine Ahnung... Unterwegs hab ich dann, nach knapp 280 km mit einem Tank, ein paar Jüngere nochmal gefragt. Ja, an der nächsten rechts, und dann kommt nach ein paar Km ein Ort mit zwei Tanken... Und ja, gleich beim ersten Mal, hab ich´s verstanden... Und da stand ich dann wieder vor dem Laden, an dem ich nicht getankt hatte, toll... Ach, ja, 15,8 Liter auf bereits 280 und irgendwas Kilometern. Auf deutschen Straßen eher nicht mein Durchschnitt...
Am nächsten Tag ging es dann wieder Richtung Süden, denn es waren schwere Regenschauer vorhergesagt, u.A. auch an den LED-Anzeigen am Highway, und ich hab mir gedacht, bevor ich im Regen fahren muß, schau ich mir halt noch New Castle an, und bleib dort einen Tag. Aber es kam dann ein bischen anders. Aber das ist dann die nächste Geschichte.

Geändert von ichdereric (25.06.2016 um 21:22 Uhr).
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  #2  
Alt 25.06.2016, 21:34
Benutzerbild von Bredi
Blümchenpflücker
 
Registriert seit: 18.06.2011
Ort: Niedersachsen
Motorrad: ER5
Beiträge: 2.464
Standard AW: Schottland 2016/ Tag 6 - 9

Sehr schöner Bericht.........danke Eric.
Das mit der Verständigungsproblemen kenne ich
Habe damals 3 Wochen in England Nähe London gearbeitet, die englischen Kollegen................habe ich nur sehr bedingt verstanden
__________________
--Munter bleiben--
--Gruß Jens--
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