[Lipton]

moin erstmal

ich bin neu hier im forum , noch fahranfänger und schon den ersten unfall gehabt vor kurzem^^

ich fang mal von vorne an.

wir waren zu 3. unterwegs (weserbergland/nienstätter pass)
ein kumpel von mir ist vorrausgefahren dann kam ich und danach der andere.
als wir grade den pass durchfahren wollten schmiss es mich und meinen hintermann direkt in der ersten kurve von der straße da dort rollsplit lag und nichts davon war ausgeschildert .sehen konnte man es auch erst sehr spät da dort viele bäume stehen und die sonne überall hin durchscheinte

jetzt liegen mein kumpel und ich mit gebrochenen schlüsselbeinen im krankenhaus (motorräder haben auch schaden genommen)
nun wollte ich fragen ob man den landkreis/stadt auf schadensersatz verklagen kann da dort nichts ausgeschildert war (polizei hat fotos von der unfallstelle und rollsplitt gemacht aber konnten dazu keine angaben machen)

könnt ihr mir da weiterhelfen?

[Elch93]

Hallo Lipton,

ich fürchte, dass das schwierig wird. Zum einen müsst ihr nachweisen, dass der Rollsplitt von der/dem Stadt/Kreis ausgebracht wurde. Zum anderen stellt sich die Frage, wie schnell ihr in der Kurve wart.
Ich hatte einen ähnlichen Vorfall, glücklicherweise ohne Sturz. Nachts auf der Landstraße eine plötzlich auftauchende Rechtskurve mit annähernd 90 Grad, die direkt auf eine munter befahrene Bundesstraße führte. Da stand kein "Vorsicht scharfe Kurve" kein "links gehts da lang rechts da lang" und die Vorfahrtgewährenschilder waren so groß wie jene an Fahrradwegen und nur zu sehen, wenn man schon in der Kurve war. Bei der Vollbremsung aus ca 110 laut Tacho hats mir dank der Kurve fast die Maschine unterm A**** weggezogen. Ich konnte sie grade noch mal so hoch reißen und bin voll über den Grünstreifen, harscharf an so ner weißen Randpylone durch. Auf dem Radweg nochmal scharf gebremst und über den nächsten Grünstreifen ab auf die Fahrbahn und mit knapp 60 weiter. Ich war nur froh, dass Nacht war und ne Reiseenduro gehabt zu haben.
Ich hab dann mal nen ehemaligen Verkehrsrichter und praktizierenden Anwalt gefragt ob ich im Falle eines Sturzes hätte klagen können. Er meinte, dass das wahrscheinlich nicht geklappt hätte, weil ich "den Sichtverhältnissen angepasst" hätte fahren müssen und dann wäre ich langsam genug gewesen um vor der Kurve zu bremsen.

Ich wünsche euch dennoch gute Besserung.

[Lipton]

danke erstmal für die schnelle antwort und die genesungswünsche

der rollsplitt kam vom parkplatz (schotter) der in der kurve seine einfahrt hat

es waren 30kmh erlaubt und wirklich viel schneller waren wir auch nicht da es ne 180 gradkurve war

[nokyhighland]

Wenn der Split vom Parkplatz kam, habt ihr denke ich keine Change irgendetwas einzuklagen! Diese Rollsplit-Schilder werden meine ich nur aufgestellt, wenn es sich um eine vorübergehende Maßnahme zur Straßenausbesserung handelt!
Auch von mir gute Besserung!

[GSX-F]

Also erst mal gute Besserung!

Ich befürchte auch, dass es da wenig Chancen gibt.
Mit Fahrbahnverschmutzungen egal welcher Art muss man immer rechnen und das Zauberwort heißt dann nun mal "den Sichtverhältnissen angepasste Geschwindigkeit".
Oder anders: Du musst immer innerhalb Deiner Sichtweite anhalten können.
An unübersichtlichen Stellen sogar innerhalb der halben Sichtweite.

Das Rollsplitproblem kenne ich auch sehr gut.
Hier im Bergischen wird auf Nebenstrecken kein Salz gestreut, dafür aber reichlich Rollsplit.
Der liegt dann bis tief ins Frühjahr noch rum.

Ist echt übel, aber man muss nun mal damit rechnen.

[Elch93]

Noky hat leider Recht. Das vom Parkplatz Splitt auf die Straße gelangt, lässt sich nur schwer verhindern. Bei 30 erlaubt kann man schlecht argumentieren, dass der Rollsplitt oder die Kurve überraschend kam. Die werden euch sagen "wärt ihr 30 gefahren und hättet vor der Kurve nochmal abgebremst, was bei 180 Grad erforderlich ist, wärt ihr nicht gestürzt."
Nur so aus Interesse: wie viel ist nicht "wirklich viel schneller"?

[ichdereric]

Nun ja, wenn man mit 30 über Steine fährt, die aus einem Parkplatz verlagert wurden, rutscht man eigentlich nicht weg. Zumal mit 30 kaum Schräglage vorhanden ist, auch bei einer 180-Grad-Kurve. Egal welches Motorrad.
Und eine 180-Grad-Kurve, die ich nur mit 30 fahren würde, kenne ich nicht. Selbst enge Paßstraßen, wie z.B. am Stilfser Joch, durchfährt man zügiger, wenn die Wetterverhältnisse passen.
Ist schade um Eure Motorräder, und ich wünsch Euch Zweien gute Besserung. Aber rechtlich habt Ihr null Chancen. Akzeptiert es als Erfahrung. Gereinigte Fahrbahnen gibt es leider nur auf der Rennstrecke.

[uwanbe]

...gute Besserung auch von mir, Bike kann man reparieren und Erfahrung dazu bekommen. Leider kann dir so etwas auch in der Stadt passieren, wenn von irgend einem Laster was auf die Strasse fällt. Verklagen kannst du immer, meistens gegen unbekannt. In Eurem Fall hätte auch Dreck durch ein Rinnsal auf der Strasse liegen können. Wen willst du dann verklagen. Ist zwar Sch**** aber leider nicht zu ändern...Trotzdem Kopf hoch...
Gruß Uwe

[ichdereric]

Zitat von uwanbe

Leider kann dir so etwas auch in der Stadt passieren, wenn von irgend einem Laster was auf die Strasse fällt

Hallo uwanbe,
ist leider ein anderer Sachverhalt. Bei dem von Dir Geschildertem handelt es sich um mangelnde Ladungssicherung. Die Verantwortung liegt in diesem Fall beim Lkw-Fahrer. Bei dem von Lipton Geschildertem um unangepaßte Geschwindigkeit; und was seinen Hintermann betrifft, um mangelnden Sicherheitsabstand.
Daß es jemand legt, wenn er zu schnell ist, daß hat es schon gegeben, seit dem es Motorräder gibt, und das wird es immer wieder geben. Allerdings sollte die Einsicht siegen, sich das nächste Mal anders zu verhalten. Entweder ich trainiere es, daß ich schnell fahren kann (Fahrbahn lesen, Notfallplan überlegen), oder ich fahre langsam. Aber zu versuchen, noch vom LRA Kohle für das eigene Fehlverhalten kassieren zu wollen, halte ich für fragwürdig. Besonders im Hinblick auf die Eignung an der Teilnahme im Straßenverkehr. Daß dabei wieder mal unnötigerweise Steuergelder verschwendet wurden, für einen unnötigen Einsatz von Beamten, sei mal dahin gestellt. Ein Krankenwagen reicht vollkommen aus, wenn die Verletzungen nicht schwerwiegender sind.
Und wenn das Schule macht, daß jeder, der mit unangepaßter Geschwindigkeit einen Sturz verursacht, die Polizei ruft, und das LRA wegen angeblichen Schadensersatz verklagt, dann hat das nur eins zur Folge: Streckensperrung...
Die anderen Motorradfahrer, die so fahren, daß nichts passiert, oder zumindest "kein Faß aufmachen", wenn sie es mal übertreiben,
DANKEN HERZLICHST!


Edit: Dacht ich´s mir doch; beliebte Strecke zum "Fahren ohne Hirn"...

http://www.biker-treff.de/treff/Nienstedter+Pass.html

[uwanbe]

bitte nicht falsch verstehen, natürlich ist das absolut bescheuert wenn du wegen Rollsplitt eine Landung hinlegst. Aber in der Stadt hast du auch nicht immer den Verursacher zur Hand, und dann wird es schwierig. Wenn dann das ganze noch zum großen Teil durch eigene Schuld passiert, kann man sich , sofern körperlich möglich, in den A**** beißen.
Gruß Uwe

[geheim5000]

denke auch das man da gar nicht erst versuchen sollte gegenanzukommen

kenne die strecke nicht aber haben sich ja schon einiege zu geäußert



habe da mal ne andere frage, wie ist das wenn rollsplit in der kurve anfängt und da auch erst die schilder sind (also man sieht das schild erst wenn man in der kurve ist)
war sonst normale landstraße mit 100 und es standen auch keine schilde 70, 50 vorher (war letztes jahr)
ist da jemand haftbar?
bin zum glück nicht gestürzt

dies jahr haben sie die schilder voran gestellt

Meist sind solche Rollsplitt-Aktionen schon lange vorher durch ein Baustellenschild angekündigt, das heißt ... mit allem rechnen und die Geschwindigkeit anpassen.

Gruß Jürgen

[geheim5000]

das baustellenschild (bzw rollsplit schild) hang genau unter dem 30er schild

vorher nicht, bin extra nochmal zurückgefahren und habe geschaut