[NeXtDaYz]

Hallo zusammen,

ich bin neu im Forum und habe auch direkt mal ein paar Fragen. Ich habe seit einem Jahr den Motorrad-Führerschein und fahre eine Suzuki GSR750 (ABS).
Jetzt ist die Saison (April - Oktober) leider vorbei und ich habe sie eingewintert.

Sprich gesäubert, den Tank randvoll gefüllt, vorne und hinten aufgebockt, Kunststoff- und Metallteile konserviert und die Kette gereinigt und gefettet.

Jetzt habe ich ein Video gesehen, wo gesagt wird, dass man den Vergaser bei einer längeren Standzeit leeren soll, weil sie dort sonst über die Zeit Rückstände bilden. Wo finde ich die Benzinablassschraube?

Achja, Ölwechsel inklusive Filter wird im Frühjahr gemacht. Oder empfehlt ihr am Ende der Saison?

Gruß

[NeXtDaYz]

Hat sich gerade erledigt. Ist wohl ein Einspritzer. Ergo fällt das Reinigen weg.

[WorldEater]

So viel Aufwand wie Du hab ich bei meinen Motorrädern noch nie betrieben.

Keins davon ist bisher über den Winter kaputt gegangen....

Tank voll, gewaschen, aufgebockt, fertig.

[NeXtDaYz]

Naja, als Neuling will mal seinem Schätzchen ja nur das Beste.

[Pamir]

Sehr vorbildlich, mehr kann man kaum tun. Vielleicht noch alle vier Wochen die Batterie nachladen. Oder an ein Erhaltungsladegerät anschließen. So eine Bleibakterie mag es am liebsten randvoll. Ausbauen ist nicht nötig. Kälte macht ihr nichts aus, vorausgesetzt, sie ist geladen. Bei LiFePO4 sieht die Sache etwas anders aus.

[NeXtDaYz]

OK, danke euch. Dann habe ich wohl alles getan.

Aber können die Einspritzdüsen ähnlich wie beim Vergaser nicht auch verstopfen?

[Pamir]

Da mach Dir mal keine Sorgen. Der Sprit wird unter Ruck durch die Düsen geblasen, da bleibt nichts hängen. Außerdem sind im Benzin jede Menge Additive, die reinigend wirken sollen. Ganz vorsichtige befüllen den Tank vor der Einwinterung mit E10 (wenn man das nicht sowieso schon fährt), um Kondenswasser im Tank zu binden. Ist aber meiner Meinung nach auch überflüssig, denn 1. ist im normalen Super schon genug Ethanol drin, und 2. füllt man den Tank ja eh randvoll. Da bleibt nicht viel Lust zum auskondensieren.

Noch ein Wort zum Öl: Wenn Du einmal im Jahr das Öl wechselst, ist das egal, wann es passiert. So lange hält das Öl allemal. Der Vorteil, vor der Einwinterung zu wechseln, besteht darin, dass Du im Frühjahr gleich durchstarten kannst.

[NeXtDaYz]

Alles klar, ich danke dir.

Habe auf der Homepage von Louis nur gutes über Additive für Sprit und Öl gelesen. Aus Interesse werde ich die nächstes Jahr mal testen, oder könnt ihr dazu was sagen?

Bei dem Thema Ölwechsel scheiden sich auch die Geister, oder? Aber ich mache das immer zu Beginn der Saison. Ist einfach besser für mein Gefühl, wenn mein Schätzchen wieder frisch gezapftes Öl inne hat. Zudem brauche ich eh zwei neue Reifen, ergo wird das eh nichts mit dem "direkten los düsen".

[Pamir]

Das ist völlig in Ordnung. Die Arbeiten zusammenzufassen ist ja mindestens genauso praktisch.

Ja, das Öl. Ich verstehe auch nicht ganz, warum viele da so eine riesen Philosophie draus machen. Dabei sind die Dinge technisch gesehen ja gar nicht so schwierig. Jeder nimmt natürlich die passende, vom Motorenhersteller durch ausgiebige Tests ermittelte Viskosität. Außerdem muss das Öl die JASO-Spezifikation erfüllen, sonst gibt's Probleme mit der Kupplung. Das war's dann auch fast schon. Alle namenhaften Hersteller bemühen sich um passable Qualität, alle verwenden ihre speziellen Additive. Auch und gerade die, die für die bekannten Ketten abfüllen. Mit dem Ölen von Louis oder Polo machst Du mit Sicherheit nichts verkehrt, das haben alle Tests bisher auch gezeigt.

Wovon ich allerdings abraten würde, ist zusätzlich noch Additive ins Öl oder ins Benzin zu schütten. Klar wird hier das Blaue vom Himmel versprochen. Die Werbung wird aber von der Marketingabteilung geschrieben, nicht von den Technikern. Erstens verdünnst Du das Öl. So viel ist im Motor ja nicht drin, da sind 100 oder 200 Milliliter schon ein Anteil. Zweitens sind ja schon Additive drin. Wie sich die die Summe in Kombination verhält, weißt Du nicht. Die Hersteller haben ja auch nicht mit allen Ölen der Welt getestet, im Gegenteil. Um die Wirkung eines Additives zu testen, musst Du es mit reinem Öl tun. Der Ölhersteller kann dann noch seine gesamte Komposition untersuchen, Der Additivhersteller hat hier keine Chance mehr. Und drittesn muss das ganze Zeug ja irgendwo bleiben. Was entsteht denn bei der Verbrennung der Benzin-Additive? Keiner weiß es so genau.

Unsere Öle und unser Benzin sind gut genug, um es so zu verwenden, wie wir es bekommen. Alles zusätzlich hilft nur den Herstellern. Aber die wollen ja bekanntlich nur unser Bestes.

[NeXtDaYz]

Danke dir für die umfassende Antwort.

Wie machst du das mit dem Reifenwechsel? Baust du die selber aus und bringst die zum Händler, um Kosten zu sparen oder bringst du einfach dein Bike dahin aus Bequemlichkeit?^^

[Bredi]

Reifen wechsel ich persönlich selber, kommt öfter mal vor das die Jungs mit der Demontage der Bremssättel die Felge beschädigen.
Reifen sollten immer im Frühjahr gewechselt, ansonsten sind die schon ein halbes Jahr alt beim ersten mal benutzen (Saisonfahrer).

[sgssn]

@Pamir:
So eine Bleibakterie mag es am liebsten randvoll. Ausbauen ist nicht nötig. Kälte macht ihr nichts aus, vorausgesetzt, sie ist geladen. Bei LiFePO4 sieht die Sache etwas anders aus.



Hier muss ich dir widersprechen. Es ist genau anders rum. Der Lithium-Batterie ist das egal, wenn sie ein halbes Jahr nicht geladen wird, so lange sie keine Unterspannung bekommt. Die Bleibatterie fängt an zu Sulfatieren, wenn die Spannung unter 13 Volt fällt. Von da ist es schon sinnvoll, die gelegentlich nachzuladen. Wenn du also keinen Strom bei deinem Mopped hast, ist es schon sinnvoll, die batterie auszubauen.
Text zum Nachlesen, z.B. hier:


Autobatterien und zyklenfeste Batterien - 16 - Sulfatierung




Gruß
Gerhard

[NeXtDaYz]

Ich danke euch für die vielen Antworten. Aber könnt ihr einen Reifen empfehlen?

[Pamir]

@Gerhard: Das ist doch gar kein Widerspruch. Die Bleibakterie füllt sich randvoll am wohlsten. Also regelmäßig nachladen oder Erhaltungsladegerät. Natürlich braucht's dazu Strom. Ist der nicht vorhanden, hilft wohl nur Ausbauen oder die Mopete ins Wohnzimmer zu schieben. Oft wird die Batterie ausgebaut, weil man Angst vor der Kälte hat. Die schadet aber nicht, sollange das gute Stück voll geladen ist. Im Gegenteil, die Selbstentladung sinkt mit der fallenden Temperatur.


Bei Lithium-Batterien sieht das ganz anders aus. Die mögen am liebsten maximal 80% Ladung. Dann halten die es monatelang einsam und allein aus. Zum Starten darf die Temperatur dann gerne etwas höher sein.


@NeXtDaYz: Reifen sind fast ein noch größeres Reizthema als Öl. Und absolut individuell: Mopped, Fahrer, Einsatzzweck, usw. Da ist es mehr als schwer, Tipps zu geben. Wenn sich das jemand zutraut: Es gibt einen extra Fred.

[sgssn]

Hallo PAmir, ja vielleicht habe ich dich falsch verstanden. Ganz pauschal denke ich, ist ne Lithium Batterie im Motorrad verbaut übern Winter weniger ein Problem, da die Selbstentladung geringer ist. Allerdings darf natürlich das Bike währenddessen nicht die batterie leer saugen. Aber auch die Bleibatterien sind nicht alle gleich. Ein freund hatte viele Jahe seine Bleibatterie im Winter in ner alte Kawa lassen und das war kein Thema. Meine alte BMW war dagegen immer ein ziemliches Sensibelchen. 8 Wochen haben da schon gereicht und die Kiste hat den E-Starter nicht geschafft. Ist dann aber auch ein Thema des Motors. 4-Zylinder sind da womöglich nicht so ein Problem wie ein grosser 2-Zylinder. Also kann man alles nicht pauschalieren.


Gruß
Gerhard