[PhilippCryser]

Hallo zusammen,
vor 2 Jahren hatte ich meinen A2 Führerschein gemacht und möchte mir jetzt mein erstes Motorrad kaufen.
Paar Informationen

Zur Person
1. 20 Jahre alt
2. 1.87cm auf ca. 85kg
3. männlich
4. Keine Handicaps und Beschwerden
5. WOhnort Hamburg Stellingen / Eimsbüttel

Zum Motorrad
6. Am besten was zwischen Supersportler und Naked - Handlich genug für Stadtverkehr in HH aber auch tauglich für Touren/Autobahn
7. 2000-3000€ am besten, Maximal 3500€ (inkl. Drossel & Tüv)
8. Gebraucht
9. 600ccm sollte gut sein, bis 80PS denk ich
10. Stadtverkehr 60%, Landstraße 10%, Autobahn 30%
11. Sozius-Tauglichkeit wäre gut um jemanden ab und zu mal mitzunehmen, aber muss nicht für lange Touren sein
13. ABS wäre nett aber muss nicht sein


Erfahrung:Gefahren bin ich in der Fahrschule irgendeine 125ccm aus China (nichts für mich); Honda CB500F (2013); Suzuki Gladius 650.
Die Gladius machte am meisten spaß. Sitzposition sollte nicht niedriger sein als bei der CB500F (790mm) gerne etwas höher.
Allerdings zogen die Naked-Bikes ab ca. 120km/h ordentlich, und da wäre ein Supersportler besser denk ich.
Am besten also eine Mischung aus Naked und Supersportler, die relativ handlich ist.
Bin auch die SV650S (2007) von einem Freund kurz gefahren und bringt spaß.

Vorstellung:
Würde in der Woche 2-3x mindestens in der Stadt fahren (Strecken von 10-15km) und am Wochende ab und zu längere Strecken auf der Autobahn.
Farbe sollte schwarz oder eventuell Silber sein, Motorrad soll gut ausschauen möchte es paar Jahre behalten.
Möchte ein Motorrad, weil ich lange davon Träume und in der Stadt spontan schnell von A nach B kommen möchte aber am Wochende auch gerne etwas "Spaß" haben will.
Touren sind geplant, allerdings höchstens 1-2x im Jahr.


Deshalb habe ich folgende Motorräder im Auge:- Kawasaki Er6 (Sitzhöhe einziges Problem und Autobahn untauglich?)
- Yamaha XJ6 (Schwer was zu finden)
- Honda CB600 f/s Hornet (etwas schwer und unsportlich?)
- Suzuki SV650S (Schwer was gutes zu finden, eventuell etwas unhandlich?)
- Suzuki Gladius (Teuer)
- Suzuki Bandit GSF 600 (eigentlich mein Favorit aber etwas schwer - ungeeignet für Stadt?)

Gibt es Alternativen (gerne günstig), die relativ sparsam fahren und geringe Unterhaltungskosten haben?
Oder sollte es eine von den oben genannten sein?

Würde mich über Antworten freuen!

Gruß Philipp

[ichdereric]

Bei Deinen Genannten: Die erste 600er Hornet mit Vergaser wiegt ein bischen über 200 kg, und ist eigentlich nicht schwer. Und bei der Bandit gibt es auch Unterschiede. Das Vergasermodell ist das Leichteste (215 kg), und ist dank schmalem Hinterreifen relativ wendig. Gibt es auch als "S"-Variante (Halbverkleidung). Aber die Kisten sind halt schon 15 - 20 Jahre alt. Da ist altersbedingt immer mal was zu machen. Entweder jemand vor Dir hat schon alles erneuert, oder Du machst ungewollt eine Kfz-Lehre...
Zu den Supersportlern: Finanziell geht eine alte CBR 600. Wenn sie gepflegt ist, ein gutes Moped. Aber muß man halt erst mal finden. Und da Du ja relativ neuwertige Mopeds bisher gefahren bist, wird sich da die Freude in Grenzen halten. Neu ist eben neu, und alt ist nun mal alt. Ist ja bei einem Auto auch nicht anders. Es ist bei 48 PS auch egal, ob Du eine Verkleidung hast, oder nicht (Gut, es war immer ganz praktisch, wenn man in Jeans gefahren ist, und ab 160 nicht mehr naß wurde... Aber das soll man ja, glaub ich, nicht machen...).
Die Drossel könntest Du Dir auch sparen, wenn Du die Aufbauprüfung auf A machst.
Ich würd über eine Finanzierung nachdenken. Hättest ein gutes Startkapital, und auch für die nächste Zeit Deine Ruhe, was Reparaturen anbetrifft. Übrigens kann man Sturzpads verbauen, dann ist nicht so viel kaputt, wenn ungewollter Bodenkontakt auftritt...

[SimOnTheBike]

Stimme Eric zu. Wenn Du kannst, mach den A-Schein! Das macht vieles leichter.
Falls Du das gar nicht willst/kannst, dann such doch auch mal im Bereich der Motorräder, die per sé für den A2-Sektor bestimmt sind.
Sagen wir mal sowas wie die kleine Kawasaki Ninja 250/300 oder, falls es gefällt, die Suzuki XF650 Freewind. Das wäre dann zwar eine sog. "Funduro", aber sie passt halt mit 48PS ins Bild.
Größere Motorräder drosseln macht imho nur Sinn, wenn man plant sie später auch wieder zu entdrosseln, wenn der entsprechende FS erworben wurde.

[PhilippCryser]

Danke für eure Antworten!

Habe mich nun wieder etwas erkundigt und Gedanken gemacht.

Es wird dann die Auswahl wohl fallen auf eines dieser Modelle:

- Yamaha FZ6 (Fazer)

- Suzuki SV650S

- Suzuki Bandit GSF600

- Honda Hornet 600S



Am besten gefallen mir die Bandit und die SV.

Wird wahrscheinlich einer der beiden werden, muss nur noch ein passendes Angebot raussuchen in den nächsten 1-2 Monaten spätestens.



Gibt es da noch auf etwas zu achten, ein bestimmtes Baujahr meiden etc. ?



Gruß Philipp

[Gerbel]

Also mir gefällt die SV sehr gut. Gibts auch mit wenig Kilometer und ABS.

Hi Philipp, Willkommen im Forum ... ich lese hier gerade:
Kawasaki Er6 (Sitzhöhe einziges Problem und Autobahn untauglich?)
ist sie zu groß - oder zu klein ?? und Autobahn untauglich ??
das wäre mein Favorit .... Windschutz von vorn/ Modernste Technik und passt in dein Budget ....

Gruß Jürgen

[Azemiops]

Von deiner Auswahl liegt mir die SV650 besonders am Herzen, weil ich sie jahrelang sowohl im Strassenverkehr als auch wettbewerbsmäßig auf der Rennstrecke gefahren bin. Die SVs sind generell robust, zuverlässig, und machen einen Heidenspaß. Mir persönlich hat die zweite Generation (2003-2012) immer besser gefallen als die erste (1999-2002), nicht zuletzt wegen der Einspritzanlage.

Die Schwachpunkte der SVs sind die Aufhängung und die Bremsen. Die OEM Aufhängung fühlt sich an wie eine alte Matratze, und fährt sich (beim sportlichen Fahren) dementsprechend limitiert. Glücklicherweise gibt es genug Suspension Optionen, um die Aufhängung nach Belieben aufzubessern (Race Tech's Gold Valve Emulators, zum Beispiel). Die OEM Bremsen sind ebenso sparsam, können allerdings mit einem Brembo Hauptbremszylinder und guten Bremsbelägen (Vesrah RJL, zum Beispiel) auf ein Topniveau gebracht werden.

[WorldEater]

Plädiere auch für die SV650S... bin das Baujahr 2001 5 Jahre lang gefahren.

Das Motorrad ist alles andere als unhandlich und der Motor ein Sahnestück!
Wer statt einer SV650 lieber eine Bandit 600 fahren will, der ist selbst Schuld.

Dass das Fahrwerk und die Bremsen "Schwachpunkte" wären, ist meiner Meinung nach leicht übertrieben. Für den Wettbewerb mag das sein.

Aber für den normalen Straßenverkehr sind Bremse und Fahrwerk völlig in Ordnung.
Vorallem, wenn man eh nur Stadt und Autobahn fährt.

Glaube kaum, daß ein Fahranfänger eine originale SV650 an ihre Grenzen bringt.

Für 3000-4000€ sollten auch schon Modelle mit ABS zu finden sein.

[Azemiops]

Zitat von WorldEater

Dass das Fahrwerk und die Bremsen "Schwachpunkte" wären, ist meiner Meinung nach leicht übertrieben. Für den Wettbewerb mag das sein.

Wettbewerb oder nicht - Schwachpunkte sind es trotzdem. Die SV kommt vom Hersteller nunmal mit Budget-Komponenten. Ob man damit leben kann, muss jeder selbst entscheiden, aber die Tatsache steht dennoch, dass beide Aspekte Schwachpunkte dieser Platform sind, und diese sollten hier der Vollständigkeit halber nicht ignoriert werden.

[WorldEater]

Schon klar, aber ich finde für Unerfahrene klingt "Schwachpunkt", als würden Bremse und Fahrwerk nur unzuverlässig funktionieren oder defektanfällig sein.

Ich wollte damit nur sagen, daß das für Einsteiger kein Ausschlußkriterium sein sollte.
Bei Motorrädern in der Preiskategorie wird man nämlich auch woanders nicht wirklich bessere Fahrwerke/Bremsen finden.

Und sowas lässt sich zumindest leichter/günstiger aufrüsten als ein langweiliger Motor.

[Azemiops]

Daß diese Schwachpunkte keine Ausschlußkriterien sein müssen, ist schon klar, daher auch meine Hinweise auf die Aufbesserungsoptionen, welche ja auch gerade deshalb schon recht spezifisch waren. Außerdem hat der OP schließlich nach Feedback gefragt, und es ist nun wirklich kein Geheimnis, daß die Aufhängung und die Bremsen der SV ganz einfach Schwachpunkte sind.

Wer sich entsprechend informiert, der möchte sicherlich auch die Schattenseiten in Anbetracht ziehen, und auf diese beiden Aspekte der SV scheint nunmal wenig Sonne.

Aber zurück zum Thema (und die Semantik mal beiseite) - ein weiterer Vorteil der SV ist das immense Angebot von Ersatzteilen, die dank der Popularität der SV praktisch überall und zu relativ güinstigen Preisen zu haben sind. Auch bei den Baujahren kann man nicht viel verkehrt machen: Ab 2003 gab es die zweite Generation mit Einspritzanlage, und genau das Baujahr hat auch ein paar Teile, die nicht mit anderen Baujahren der zweiten Generation kompatibel sind. Ansonsten sind die meisten Teile der gleichen Generation untereinander kreuz und quer austauschbar.

Die Kawasaki Ninja 650R (an den Namen ER-6 habe ich mich nie gewöhnen können ) hätte ich ebenfalls noch etwas tiefer in Anbetracht gezogen, da sie insgesamt der SV sehr ähnlich ist. Als sie 2006 herauskam, hat man ihr trozt der praktisch identischen Leistung gegen die "kultige" SV kaum eine Chance gegeben, aber mitlerweile hat sie ihr eigenes Fan-Gefolge und einen ähnlich großen Ersatteilmarkt wie die SV. Das ist eine solide Maschine, die auch sehr empfehlenswert ist.

[Bredi]

Ein normaler "Fahranfänger" dürfte die Fahrwerke von SV, Bandit, ER6 oder CBF kaum an die "Grenzen" bringen.....wobei das Fahrwerk der CBF600 am besten ist.
Ersatzteile gibt es für Bandit und Co allerdings auch.........so viele wie Sand am Meer.

[Ronin]

Würde jetzt auch mal behaupten das nicht nur Anfänger sondern auch viele erfahrene Fahrer das Limit dieser Maschinen nicht erreichen, zumindest nicht im öffentlichen Straßenverkehr. Und gerade beim hier aufgezeigten Fahrprofil würde ich mir da keine großen Sorgen machen.

Aber bevor ich groß Geld in eine andere Bremsanlage und ein Fahrwerk investieren würde, würde ich eher gleich eine Wettbewerbs geeignetere Maschine kaufen, will ich auf die Renne hole ich eine entsprechende Basis.

Für mich bleibt die ER-6 immer noch eine der besten Wahlen für Anfänger, klar die Größe ist so ne Sache aber das Problem wird man ab 185 fast mit jedem Motorrad haben, aber ich bin mit 186 recht gut zurecht gekommen mit der ER-6. Man bekommt halt verhältnismäßig neue Maschinen mit ABS für den von dir aufgestellten Kurs und oft findet man auch schon gedrosselte Maschinen.

[Azemiops]

Es geht natürlich nicht um die Eventualität, daß man die Maschine am Limit fährt, sondern daß die Maschine gradlinig und vorhersagbar auf die Inputs des Fahrers reagiert. Wenn die Bremsen ungleichmäßig und schwammig sind, und die Maschine vorne beim Bremsen gleich hart abtaucht, weil die Federrate vom Hersteller aus meilenweit(!) von den eigentlich notwendigen Raten entfernt ist, dann trägt das ebenso natürlich nicht dazu bei, daß der Fahrer das notwendige Vertrauen in die Maschine entwickelt. Und genau das ist bei Fahranfängern mindestens genauso wichtig wie bei allen anderen Fahrern auch.

Soll das heissen, daß man eine solche Maschine in ihrer OEM Verfassung nicht fahren sollte? Nein, natürlich nicht. Aber es sollte einem schon bewußt sein, wo die Schwachpunkte einer Maschine liegen, und bei der SV sind es ganz deutlich die zwei hier angesprochenen Aspekte.